Volltext: Abt Maximilian Pagl von Lambach und sein Tagebuch (1705-1725)

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1. Dezember haben die Landrechte angefangen, den 
2. ist auf kaiserlichen Befehl die kaiserliche Tagordnung durch¬ 
gangen, und was in einem oder andern zu verändern wäre, 
vorgemerkt worden. Hierzu ist auch der von den löblichen 
Ständen erküste Ausschuß erschienen. 
3. Dezember sind von der Herrschaft Stainhaus (bei 
Wels) 15 Stück ungearbeitete Wildhäut zu meinen Händen, 
als hierzu vom löblichen Landeshauptmann nebst Herrn Land- 
vicedomb angeordnete Commission geliefert worden, welche 
die Bauern theils im Kaiserlichen, theils Cremsniünster- und 
Losensteinerischen Wildbann geschossen haben. 
7. Dezember bin ich nach dem Landrath nach Haus. 
8. Dezember nach dem gehaltenem Hochamt wieder 
nach Linz. 
9. Dezember sind vom Closter Garsten 37 Hirsch-und 
Spießhäut (Spießer, Junghirsch) und 45 Wildhäut, zusammen 
82 Stück, ungearbeitet geliefert worden. 
13. Dezember habe ich dem Daniel Wälder für das 
Reichsarchiv in folio und Reichscanzlei in 8V0 85 fl. bezahlt 
mit der Zusage, wann das Reichsarchiv 14 Bände abgeben 
werde, noch was darauf zu zahlen.1 
20. Dezember haben wir die Landrechte beschlossen 
und publiciert. Von den 6000 fl. Hofdarlehen, welche zu 
Ostern dies laufenden Jahres beigetragen, habe ich aus dem 
Einnehmeramt die zwei Drittel Jahresinteresse mit 240 fl. er¬ 
höbt den 20. Decembris. 
21. Dezember habe ich Herrn Spazen ä Conto der 
accordierten Marmorarbeit vermöge zweier Contracte per 
1275 fl. und 300 fl. den 21. Decembris 200 fl. per Abschlag 
bezahlt. 
22. Dezember haben wir für dieses Jahr in dem Ver- 
ordnetenrath geschlossen. 
23. Dezember bin ich nach Haus. 
24. Dezember hat der Mayr zu Neukirchen 124 fl. 
Traidgeld erlegt. 
25. Dezember habe ich dem Martin Veit pro The- 
sauro novo Anecdotorum in 5 Vol. in folio, opera Cassiodoris 
in folio et pro Gallia Christiana in folio; item pro Oecu- 
menicae Nomenclatoris Pontificiae in folio 100 fl. bezahlt. 
27. Dezember habe ich demselben wiederum verschie- 
1 „Das Teutsche Reichsarchiv. Aus den berühmtesten S'cribenten, raren 
Manuscriptis, und durch kostbare Correspondenz zusammengetragen, alles in richtige 
Ordnung gebracht, mit dienlichen Summarien auch Registern versehen, und zu des 
gemeinen Wesens Besten ans Licht gegeben von Johann Christian Lünig." Leipzig, 
bei Friedrich Larickischens Erben, 1713, und „Die Teutsche Reichskanzley" von Lünig 
Christian, Leipzig 1714.
	        
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