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Das in früheren Zeiten allgemein in Verwendung gestandene Doppel-
joch ist ein primitives und tierquälerisches Gerät, es sollte in Kulturländern w
nicht mehr verwendet werden. hl
Das S t i r n j o ch, für jedes der Zugtiere gelrennt, bewährt sich so
dagegen bestens. Das dazu verwendete krumme Holz bekommt an beiden w
Enden Ringe oder Hacken, in welche die Zugstränge eingreifen. Durch den h<
Rücken- und Bauchgurt werden sie in ihrer Lage festgehalten. (Vgl. Abbildung), ui
Gern wird dem Holzioch ein gepolstertes Kissen unterlegt. Den starknackigen bi
Ochsen der Höhenrassen wird ein Stirnjoch vorgeschnallt, bestehend aus Holz, di
innen mit Leder gepolstert, außen ist gern ein Metallbeschlag daran. di
Wird das Ochsengeschirr auch nicht so genau genommen wie das di
Pferdegeschirr, so erfordert es dennoch die vollste Sorgfalt des Besitzers, st
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Me ElilftehiW und SeMung Des SöljlenöOngecs.
Im Kriege, als die allgemeine Not den Geist erfinderisch machte,
mußte auch an einen Ersatz der wichtigsten Nahrung unserer Böden gevacht
weiden, da Kunstdünger, insbesondere die unbedingt nötigen Phosphorsäure- 8
Produkte, nicht mehr bezogen werden konnten. Und was damals als Ersatz ii
in der höchsten Not gefunden wurde, hat sich für die Landwirtschaft so be
währt, daß einzelne ausländische Kunstdünger zum Großteil entbehrlich li
g worden sind, da unser inländischer, aus Höhlen gewonnener Phosphor- si
dünger ihnen an Qualität gleichkommt, jedoch bedeutend billiger ist e
Durch viele praktische Erfahrungen hat sich ergeben, daß bei einer richtige» fi
Anwendung des Höhkendüngers eine Ertragssteigerung von durchschnittlich
4 Meterzentner vom Hektar erzielt wird. Das weitaus wichtigste Vorkomme»
dieses eigenartigen Stutnrproduktes findet sich in der „Drachenhöhle" bei d
Mixnitz in Steiermark, deren viele hundert Meter lange unterirdisch!
Gänge mit Millionen Zentnern phosphorhältigen Materials erfüllt sind l
Es bedarf nur eines Prozesses des Trocknens und Siebens. um daraus
einen sofort streufähigen Dünger zu gewinnen, der nebst 11 bis 13% e
Phosphorsäure noch etwas Kali, Stickstoff und Kalk enthält. r
Von größtem Interesse ist die Herkunft dieser Stoffe, voran deS i
Phosphors an dem unterirdischen Lagerplatze. Eine ungeheure Menge vo» e
Tierskeletten, die noch nicht völlig zersetzt sind, erfüllt den Höhlenlehm. Dii
wissenschaftliche Untersuchung hat nachgewiesen, daß die Knochenreste voi» '
Höhlenbären stammen, der in einer grauen Borzeit. als die Alpengletsch« <
noch bis Kremsmünster, Gmunden und Attersce herausreichten, manche Höhlen. k
in großer Zahl und durch vielleicht taufende von Jahren bewohnte. Sein« 5
verwesenden Gebeine und die seiner Beutetiere, die er zum Fraß in di! I
Höhlen schleppte, haben den Boden mit einem wichtigen Knochenbestandteil. '
dem Phosphor, angereichert und nachher eindringendes Waffer hat den Stoß ■
so fein verteilt, daß die Phosphorsäure im ganzen Ausfüllungsmaterial z»
fast"gleichem Prozentsätze vorhanden ist. '