Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1922 (1922)

5. Das frühzeitige Abblättern vor der Ernte wirkt auf den Ertrag 
und auf den Zuckergehalt der Runkelrüben nachteilig ein und ist daher zu 
unterlassen. Ein fleißiges Behacken der Rübe und Lockern des Bodens ist 
dem Wachstuin ungemein förderlich. Die Runkelrübe verträgt aber keine 
Bedeckung ihres Kopfes mit Erde, sie will Hinausschauen. 
6. Ein so gesundes, die Milchleistung förderndes Futter auch die 
Runkelrüben sind, so enthalten sie doch zu wenig Eiweißstosfe, so daß ent 
weder klecreiches Heu oder Kraftfutter zugefüttert werden muß. Für tra 
gende Mutterschweine sind Runkelrüben allein ein ganz unzureichendes Futter, 
und es würde die Nachzucht sehr leide», wenn nicht ein kräftiges Beifutter 
gegeben werden Würve. Direktor Dr. Rudolf Skazil. 
Scheidet die alten Hühner aus! 
Die Geflügelhaltung würde in der Regel lohnender fein, wenn die 
ulten Hühner beizeiten ausgeinerzt und durch junge Tiere ersetzt würden. 
Nach alten Erfahrungen geht die Legeleistung der Hennen nach dem dritten 
Jahre stark zurück. Meistens, mit wenigen Ausnahmen, lohnen Hennen, 
die über drei Jahre alt sind, das Futter nicht mehr, das sie verzehren. 
Wenn cs sich auch sonst um gute, gesunde und leistungsfähige Hennen han 
delt, so legen sie in den ersten drei Lebensjahren die meisten Eier. 
Alte Hennen verzehren ebensoviel Futter wie jüngere Tiere. Wenn in 
einem Bestände von vielleicht 50 oder 60 Hennen 20 bis 25 zu alte Tiere 
mitlaufen, so können sie den ganzen Nutzen der Geflügelhaltung, namentlich 
dm gute Legerinnen bringen, in Frage stellen. Bei den schwereren Hühner- 
rassen empfiehlt sich eine frühere Ausscheidung, wogegen bei den leichteren 
Rassen, wozu unter anderen die ziemlich verbreiteten Italiener gehören, 
Hennen nach Erreichung eines Alters üon2Va bis 3 Jahren auszumerzen sind. 
Übrigens sind alte Hennen auch 
viel schlechter in der Winterlegc 
tätigfeit als junge Tiere, was an 
sich schon Veranlassung genug sein 
sollte, eine rechtzeitige Verjüngung 
des Hühnerbestandes vorzunehmen. 
Frische Eier sind aber — in nor- MM 
maleil Zeiten, die mit Konkurrenz 
zu rechnen haben — besonders be 
gehrt und wertvoll. Außerdem ist 
zu berücksichtigen, daß älteres Ge 
flügel auch leichter allerlei Krank 
heiten unterliegt und von ihnen hin- 
wcggerafft werden sann als junge 
Tiere. Namentlich werden sie auch 
voni Ungeziefer mehr verfolgt. Ferner 
Verden die alten Tiere träge im 
Futter suchen und nützen die sich ihnen 
bietenden Auslaufgelegenheiten nicht
	        
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