Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1918 (1918)

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somit jedes Jahr ein Drittel des Bestandes erbrütet werden muß. Am besten 
ist der Ankauf von drei bis vier reinrassigen Jungtieren jedes Jahr aus einer 
Leistungszuchtstalion unter Beigabe eines blutsfremden Hahnes, mit welchem 
die Zucht begonnen wird. In einigen Jahren ist dann der ganze Geflügelstand 
reinrassig. Von großer Bedeutung für die Erzeugung von Wintereiern Ist 
2. Die Fütterung. Die ausschließliche Körnerfütterung ist für den 
Winter durch il)jreu Mangel an Eiweiß zur Eierproduktion vollständig un 
geeignet. Die Hühner gehören zu den Allesfressern (Omnivoren). Siebrauchen 
neben pflanzlicher auch tierische Kost, die sie im Sommer in Form von 
Würmern, Käfern, Maden usw. reichlich finden, die aber im Winter, von 
der Natur verschlossen, durch das Futter gereicht werden muß. Dies ge 
schieht am besten in Form von Blut oder Knochenschrot. In jeder größeren 
Geflügelhaltung soll eine Handknochenmühle (Heureka M. G.) aufgestellt 
sein. Kleinere Geflügelhälter schließen sich zum Ankauf zusammen. Das 
Knochenschrot regt die Legetätigkeit ungemein an und der Ertrag kann um 
mindestens ein Drittel gesteigert werden. Folgende Futtermischungen sind zu 
empfehlen und in der Praxis erprobt. Man gibt pro Huhn und Tag: 
Früh 50# gedämpfte oder gekochte Kartoffeln, 20# Kleie, 10# Knochen 
schrot und 10# abgebrühtes Kleehäcksel, Zerkleinert und gut gemengt, in 
warmem Zustande, und abends pro Huhn 50 # Hintergetreide (Gerste, 
Hafer, Mais usw.). Falls gar kein Körnerfutter zur Verfügung steht, gibt 
inan abends die Hälfte obiger Menge Weichfutter, jedoch nur aushilfsweise, 
da Körnerfutter abends unbedingt notwendig ist. Im Sommer bei freiem 
Auslauf braucht man vom Morgenfutter immer nur die Hälfte zu geben. 
Nach dem Füttern verabreicht man frisches Trinkwasser in genügender 
Menge. Neben der Fütterung ist auf die Reinhaltung der Stallungen zur 
Abhaltung des futterzehrenden Ungeziefers großes Gewicht zu legen. 
Die größte Ertragssteigerung an Eiern wird erfahrungsgemäß haupt 
sächlich durch die Zuchtwahl erreicht. Während der durchschnittliche Eier 
ertrag pro Henne und Jahr zirka 90 bis 100 Stück beträgt, kann der 
selbe durch Zuchtwahl, das heißt durch Verwendung von Eiern zur Brut, 
welche von den besten Legerinnen stammen, schon im ersten Jahre leicht 
auf 140 bis 150 Stück (pro Henne und Jahr) gesteigert werden. Dies 
würde bei einem einzigen Bauern mit durchschnittlich 40 Hühnern Bestand 
einen Mehrertrag von 2000 Eiern pro Jahr ergeben. Hier muß ehestens 
eine durchgreifende Organisation zur Durchführung der Leistungszucht aus 
dem Lande geschaffen werden. 
Wenn in jeder Gemeinde nur eine Leistungszuchtstation errichtet 
wird und die umwohnenden Bäuerinnen zur Zeit der Brut (April, Mai) 
die Eier zum Unterlegen anstatt von ihrem Eiervorrat von der Zuchtstation 
beziehen und verwenden, so wird in kurzer Zeit der Eierertrag um mindestens 
ein Drittel gesteigert. Für heuer empfiehlt es sich, zu diesem Zwecke die 
bereits bestehenden Geflügelzuchtanstalten (Otterbach bei Schärding, Gall- 
spach bei Grieskirchen) für den Bruteierbezug zu benutzen, um bessere Nach' 
zucht zu erhalten. Wer keine sicher brütenden Hennen hat, kann sich von 
der Geflügelfarm Altenhof am Hausruck sogenannte Eintagskücken er 
werben und selbe einer zur Brut neigenden Henne abends unterschieben, 
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