Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1917 (1917)

Tahl- 
Qll 
feine 
licher 
gung 
inenl 
äßige 
Um- 
^ der 
:tgen, 
D. 
im 
ller- 
Zu- 
- ist 
Ver 
glich 
arten 
sind 
fang- 
Ge- 
einen 
m 
llsbe- 
, eins 
wks-i 
mul- 
ages, 
breite 
;ech 
IU.) I 
Viehzucht 
Der Krieg und die Viehzucht. 
Die Viehzüchter und Viehhalter werden dringend ermahnt, nicht zu 
vergessen, daß bei aller Sorge für die richtige Verpflegung unserer Truppen 
im Felde die Rücksicht auf die Erhaltung, Verbesserung und Vermehrung 
der heimischen Viehbestände nicht aus dem Auge gelassen werden darf. Daher 
sind folgende Grundsätze genau zu befolgen: 1. Zuchttiere dürfen nicht ab 
verkauft werden, sondern sind der heimischen Zucht zu erhalten. In besonderem 
Maße gilt dies für alle besseren Stiere und für die Herdebuchkühe. Jeder 
muß sein Augenmerk darauf wenden, daß gute Stiere auch ohne Subven 
tion und Prämie der Zucht erhalten bleiben. 2. Die Nachzucht ist unter 
keinen Umständen einzuschränken. Im Hinblicke auf die reichliche Futterernte 
wird geraten, möglichst keine Kälber zu Schlachtzwecken zu verkaufen 
und die Jungviehbestände tunlichst zu vermehren. Nur auf diese Art werden 
wir im Falle größerer Abverküufe von Schlachtvieh seinerzeit wieder imstande 
sein, die Lücken rasch wieder auszufüllen. 3. Ein besonderes Gewicht ist auf 
die Erhaltung der Kuhkälber zu legen, damit unsere weiblichen Bestände 
eine Vermehrung erfahren. 4. Wenn eine Gelegenheit zum Absätze gegeben 
oder der Züchter gezwungen ist, Verkäufe zu machen, so möge er in erster 
Linie fertige uud halbfertige Schlachtware zum Verkaufe bringen. Nutzvieh, 
welches für längere Zeit noch eine gute Futterverwertung ermöglicht (Ab 
melkkühe, Magerochsen), ist für den Verkauf zurückzustellen. 
Die Heilung des Durchfalls bei jungen Saugkälbern durch Lab. 
Es ist keine Seltenheit, daß junge Saugkälber an Durchfall leiden, an 
welchem sie manchmal zugrunde gehen, wenn nicht rechtzeitig die nötige Hilfe 
angewendet werden kann. Um diesem Übel abzuhelfen, werden verschiedene 
Mittel angewendet, so z. B. Kamillentee, rohe Eier, weißes Brot u. dgl. 
Das beste Mittel, welches man bis jetzt mit Erfolg angewendet hat, ist aber 
,,8ab" oder Labpulver. Das Labpulver wird auf folgende Weise verwendet: 
Bevor man die Kuh zu melken beginnt,- wird eine Kaffeetasse halbvoll 
Wasser bereitet und eine Messerspitze voll Labpulver darin aufgelöst. Nachdem 
die Kuh gemolken ist, werden 2 bis 3 Liter Milch in den Kübel gegossen und 
das präparierte Labwasser hineingerührt. Nun muß gesorgt werden, daß das 
Kalb die Milch sofort aufnimmt und zwar bevor sie dick wird. Zirka ^ Liter 
dieser Milch läßt man nicht aussaufen, um nach der Uhr kontrollieren zu 
können, wie lange die Gerinnungszeit dauert. Gerinnt die Milch in 5 oder 
10 Minuten, nachdem das Kalb sie erhalten hat, so verfährt man so fort 
und in kurzer Zeit ist das Tier wieder gesund, wenn es nicht gar zu sehr 
erschöpft war. Geht die Gerinnung zu langsam vor sich, so nimmt man das 
nächste Mal etwas mehr Lab und umgekehrt, wenn die Gerinnung zu rasch 
erfolgt, wird das nächstemal weniger Lab gebraucht. 
(Schweizerische Milchzeitung.)
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.