Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1917 (1917)

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Geh zu einem tüchtigen Praktiker in deinem Dorf und höre seinen Rat. 
Da gibt's in jedem Orte einen oder ein paar, die was davon verstehe». 
Mancherlei muß ja bei der Obstbaumpflege in Rücksicht gezogen werde». 
Klima, Bodenbeschaffenheit, Sortenwahl. Winteräpfel sind natür 
lich wertvoller als die leicht verderbenden Sommersorten, wenngleich diese 
selbstverständlich auch ihre Berechtigung haben. Da muß jeder auch darüber 
klar sein, was er im Haushalt braucht und ob er auf den Obstverkauf 
mitrechnen will. Neue Sorten sind nicht immer die besten. Alte, gute Land 
sorten, für die die Obsterfahrung spricht, sind besser als marktschreierisch 
angepriesene Neuheiten. 
Laß dir weiter zeigen, wie man pfropft und was der Anfänger für 
Fehler macht. Dann propier's selber. Es ist etwas Großes, wenn der Sohn 
dem Enkel einen mächtigen Apfelbaum zeigen kann und zu ihm sagt: „Junge, 
den hat mein Vater selig aus einem Kern gezogen." Wenn du schon längst 
im Grabe schläfst, dankt dir ein nachfolgendes Geschlecht das bißchen Sorge 
und Liebe, das du an einen Obstbaum verwandlest. — Wenn dann die 
Pfropfreiser angegangen sind und das junge Bäumchen wächst, laß dir von 
einem, der's versteht, auch das Beschneiden weisen. Es stehen viele Bäume 
verschimpfiert im deutschen Vaterlande umher. Die Leute haben mit ihnen 
das Beste vorgehabt, haben's aber nicht besser verstanden. 
Ich kann in diesen kurzen Zeilen keinen vollständigen Lehrgang über 
Schnitt und Pflege unserer Obstbäume geben. Einige ganz kurze Winke nur: 
1. Willst du einen Baum pflanzen, sorg' erst für eine ordentliche 
Baumgrube: 1 m tief heb' den Boden aus, und wenn du auf steinige», 
kiesigen Boden triffst, geh noch etwas tiefer. Dann fährst du mit der 
Schubkarre beste Gartenerde herzu und füllst die Grube damit aus. Da 
mit aber der Baum nicht geil wird, packe unten in die Baumgrube eine 
Mischung von Mutterboden und guter Erde: die Wurzeln bette in bester 
Gartenerde. Ein alter Praktikus hat mir gesagt: Bäume werden nie zu 
flach, aber sehr häufig zu tief gepflanzt. 
2. Wegen der Pflanzweite von Baum zu Baum merke: Einen Ab 
stand voneinder sollen haben 
Apfelhochstämme von 10—12 m 
Birnen 8—10 „ 
Steinobst (Kirschen, Pflaumen) . „ 6— 8 ,, 
Walnüsse „ 15-20,, 
3. Wichtig ist die Freihaltung der Baumscheibe, mindestens 1 m um 
den Baum. 
4. Wegen des Schnittes merke: nie sollen sich Zweige im Obstbaume 
kreuzen, der schwächere muß weg. Laß auch Luft und Licht ins Kronen 
innere. 
5. Sorge für einen glatten Schnitt. Nie schneide einen Ast so ab, 
daß die Schnittfläche nach oben offen ist. Das gibt Regenpfännchen und 
Faulstellen im Baum. Laß auch nie einen Aststumpf stehen. Kleiderhaken 
haben keinen Zweck und die Schnittfläche kann nicht vernarben. Glatt am 
Stamm oder Zweig säge den Schnitt. Dann wird die Stelle schnell 
zuwachsen. 
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