Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1917 (1917)

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Soll bein Baum von Nutzen bir sein, 
So putz ihn, bring Licht und Luft hinein. 
Der Obstbaum braucht Nahrung im Leben: 
Stickstoff, sich kräftig zu heben, 
Kalk, um bem Wetter zu wiederstehn, 
Und Phosphorsäure, um Früchte zu 
sehn. 
Wer dem Obstbaum Böses tut, 
Schadet dem Volke an Hab und Gut. 
Insekten, Moose und Flechten der Äste 
Sind für den Obstbaum schädliche Gäste. 
Nimmst du dem Vogel Nest und Ei, 
Jst's mit Gesang und Obst vorbei. 
Nimm dir zu edlem Streben 
Den Obstbaum zum Vorbild im Leben. 
Einen Baum gib deinen Kindern, 
Lehr' sie ihn pflanzen und ihn pflegen. 
Daß Lust und Freude sich nicht mindern; 
Der Obstbaum wird dir und ihnen 
zum Segen. 
(Zur Erinnerung an die Obstausstellung in Gries 
kirchen 1915.) 
Was der Obstbaum trägt!*) 
Neulich habe ich einen wunderschönen Obstgarten gesehen: Hoch 
stämme, dazwischen Zwergobst und Beerensträucher, neben langen Gemüse 
beeten, alles in feiner Ordnung schnurgerade gepflanzt, sauber beschnitten. 
Es war eine Lust, da zuzusehen. Ja, ob aber was dabei herauskommt? 
Freilich springt etwas heraus. Schon die Stachel- und Johannisbeer 
sträucher verzinsen nachweislich das Anlagekapital und den Bodenwert zu 
4%. Gemüsebeete und sonstige Obsterträge waren Reingewinn. Das 
gibt zu denken. 
Wenn uns selbst Zeit und Kraft und Gelder fehlen, große Flächen 
zu bepflanzen, unser Dorf könnte es. Keiner wird bestreiten, daß bei uns 
aus dem Lande noch überall der Obstbau erweiterungs- und verbesserungs 
fähig ist. Ich will einmal niedrig schätzen, aber ich behaupte, die Hälfte 
sämtlicher Gemeindeabgaben könnte durch Erträgnisse aus Obstpflanzungen 
gewonnen werden, die auf Gemeindeland, an Wegen, auf Feldrainen ange 
legt werden müßten. Hätten unsere Vorväter gewußt, was wir jetzt wissen, 
daß jeder Obstbaum ein Kapital ist und daß der Anschaffungswert von 
1 Mark, denn mehr kostet ein gutes Apfel- oder Birnstämmchen nicht, sich 
in günstigen Jahren mit 100 und mehr Prozent verzinst, sie hätten mehr 
für die Zukunft gesorgt! 
Gleich ein paar Beispiele, was dabei herausspringt: 
Die kleine Gemeinde Heerburg in Baden erzielt jährlich aus ihren 
Kirschenpflauzungen die ansehnliche Summe von 23.000 M. In der Ge 
markung Göppingen in Württemberg geben die Obstbäume in guten Jahren 
einen Ertrag von 154.000 M., sogar in Loffenau, 750 m über dem Meere 
gelegen, wurden vor einigen Jahren aus dem Gemeindeobst 178.500 l 
Obstwein im Werte von 34.700 M. gekeltert, ein Beweis, daß auch in 
hohen und rauhen Lagen der Obstbau was einbringen kann, wenn die 
Passenden Obstsorten gewählt und angepflanzt werden. Beispiele dafür, 
daß ein Baum in guten Jahren 50, 60 und mehr Mark einbrachte, sind 
durchaus nicht selten. 
Darum: ein guter Hausvater pflanzt jedes Jahr mindestens einen 
Obstbaum „und pfleget sein, er bringt ihm's ein". Doch wie anfangen? 
*) Aus dem „Obstzüchter".
	        
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