Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1917 (1917)

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ii> Quantität und Qualität der Pflanzen aus mittelgroßen Knollen. Diese Tat 
en fache erklärt sich aus der größeren Augenzahl der Gipfelhälfte. Die Sache 
müßte praktisch also in der Weise gchandhabt werden, daß die mittleren 
n- und kleineren Knollen schon bei der Ernte oder im Laufe des Winters von 
iei den großen getrennt und zuerst verbraucht werden, während man zur Saat- 
ez zeit die großen Knollen der Quere nach durchschneidet, die Nabelhälfte zum 
u Füttern und die Gipfclhälfte zum Auslegen verwendet." Die Zeit, die man 
ng auf die sorgfältige Vornahme dieser Notbehelfarbeit verwendet, lohnt sich. 
Die Notwendigkeit zum Einsparen an Kartosfelsaatgut heißt alle Mittel 
:rt anwenden, die zum Ziele führen. 
:tl f 
'l Der Anbau der Wintergerste. 
n, Schon öfter wurde der vermehrte Anbau von Wintergerste empfohlen, 
zu Gegenwärtig dürfte es ganz besonders angezeigt sein, diese Empfehlung zu 
n- wiederholen, denn die Wintergerste ist wegen der Höhe und Sicherheit des 
ei, Ertrages sehr gut geeignet, die mangelnden Kraftfultermittel, namentlich 
ut die russische Futtergerste zu ersetzen. Sie leistet vorzügliche Dienste zur Auf- 
ir zucht von Schweinen und Kälbern und kann auch den Hafer für Pferde 
lt, großenteils ersetzen. Wegen ihres verhältnismäßig hohen Eiweißgehaltes ist 
\\ sie neben Kartoffeln zur Schweinemast besonders geschätzt. Das Winter- 
gerstenmehl kann auch recht gut zur Streckung des Brotmehles verwendet 
ls werden. Für die Brauerei ist die Wintergerste nicht geeignet, wohl aber kann 
,ir sie zur Hefebereitung in den Brennereien mit Vorteil Verwendung finden, 
t- Die Wintergerste kommt nahezu auf jedem Boden fort. Sie reift 
sehr früh, meist 8—14 Tage vor dem Winterroggen.. Das mag mit ein 
Hauptgrund ihrer Beliebtheit sein. Dadurch wird nicht nur die Haupt 
erntezeit entlastet, sondern auch die Möglichkeit gegeben, frühzeitig eine 
Stoppelsaat vorzunehmen. 
ig Da die Wintergerste im Frühjahr sehr rasch in den Halm schießt, muß 
er ihre Bestockung bereits im Herbst abgeschlossen sein. Sie soll daher sehr früh 
i gesät werden, in rauhen 2agen im August, in milderen Gegenden in der 
>r ersten Septemberhälfte. Deshalb kann sie nur nach einer das Feld früh genug 
räumenden Frucht zu stehen kommen. Raps und Senf sind geeignete Vor- 
ltz früchte. Schließlich kann sie aber auch nach Getreide angebaut werden, wenn 
1- genügend Zeit vorhanden ist, das Feld zur Saat gründlich vorzubereiten. 
i\ Die Wintergerste ist nicht gerade anspruchsvoll, doch dankbar für 
n gute Kultur und kräftige Ernährung. Frischer Stallmist bietet ihr diese 
u nicht im gewünschten Umfang, daher soll möglichst schon die Vorfrucht mit 
[t Stallmist gedüngt sein. Kali und Phosphorsäure in leicht löslicher Form 
u darf nicht fehlen. Falls nicht ein Stickstoffsammler die Vorfrucht war, muß 
* möglichst auch gleich eine kleine Slickstoffgabe verabreicht werden. Beim 
r Ausmaße der Düngung bedenke man, daß unter Umständen vom Joch 10 
e bis 12 q Körner geerntet werden können. Auch der Strohertrag ist bei 
- gutem Stande höher wie bei Sommergerste. 
e Gegenüber den Sommergersten haben die Wintergersten, von denen 
t bis jetzt hauptsächlich nur vierzeilige Sorten in Betracht kommen, ein
	        
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