Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1914 (1914)

65 
ulet 
>rbei 
'NM 
lvai 
Ersteren, den schwarzen Kornwurm, vertreibt man durch Reinlich 
keit, durch Zugluft und öfteres Umschaufeln. Feuchtes Getreide wird eher 
davon befallen als trockenes. Hat der Kornwurm zu sehr überhand 
genommen, dann hilft nichts mehr; das Getreide muß sonach schnell weg 
geschafft und verbraucht werden. Aus solch einen Boden darf wenigstens 
1 ^ein Jahr lang kein Getreide mehr gebracht werden und er soll frisch ge- 
0. weißt werden, wobei alle Ritzen und spalten sorgfältig mit Kalk zu ver 
schmieren sind. 
Auch starker Geruch vertreibt den Käfer; man bedeckt den Getreide 
haufen mit Tierfellen, mit starkriechenden Pflanzen, bestreicht die Schaufel 
und die Fugen im Fußboden mit Petroleum. Ein gutes Mittel ist auch 
die Anwendung der Windmühle. 
Auf dieselbe Art wird der weiße Kornwurm, d. i. die Kornmolle, 
bekämpft. Da die Kornmotte besonders am Abende herumflattert, so sind 
Zu'die Spinngewebe zu schonen, weil die Motten massenhaft daran hängen 
^bleiben. Fr. Schischlick i. „Prakt. Landw." 
in eil 
Nihil melius, nihil, homine libero dignius quam agricultura. 
M (Nichts besseres gibt es, nichts, was des freien Mannes würdiger 
^wäre, als die Landwirtschaft.) 
(Am Wohnhaus des Besitzes der kais. Prinzen auf der Plönsee-Jnsel.) 
obi; 
erbe 
it et 
ürdl Rechtzeitige Wiesenmahd bringt gutes Heu. 
int« Ein allgemein verbreiteter Fehler in der Landwirtschaft besteht darin, 
w isdaß häufig der richtige Zeitpunkt zum Mähen der Wiesen versäumt wird, 
apiweil man sich bei der Bestimmung der Ernte meist nicht von der Ent- 
wwicklung der Wiesenpflanze», sondern von bestimmten Orts- 
>n (regeln und Kalendertagen leiten läßt. Dies ist aber aus naheliegenden 
WGründen falsch und uuwirtschaftlich, denn es ist einzig und allein nur die 
itzmEntwicklung der Gräser und Kleearten maßgebend, die von der Jahres 
witterung abhängt, weshalb auch mit ihr die Heuschnittzeit wechselt. In 
duneinem günstigen, warmen Frühjahr geht die Pflanzenvegetation rascher 
:eidivorwärts, im kalten dagegen kann das Wachstum und mit ihm die Mahd 
um 8—10 Tage verzögert werden. 
terei Mäht man zu früh, wo die Pflanzen noch im starken Zuwachs 
3 f,begriffen sind, so erhält man wohl ein nährstoffreiches, mastiges Futter, es 
läßt jedoch die Menge sehr zu wünschen übrig. Bei später Mahd hingegen, 
tag«wo zum Teil schon die Samenbildung begonnen hat oder vollendet ist, 
ihrcerntet man zwar viel Masse, aber ein qualitätarmes Heu. Der Zeitpunkt 
hadedes Mähens ist daher derartig zu wählen, daß sowohl die Menge als auch 
die Beschaffenheit des Futters befriedigend ist. Dies trifft zu, wenn der 
aulgrößte Teil der Wiesenpflanzen in Blüte tritt. Bei normalen 
i enWitterungsverhältnissen findet dies in der 1. Hälfte Juni statt; bei der 
isselanfangs Juni stattfindenden Heuwerbung pflegt auch die Witterung günstiger 
cämzu sein als in der zweiten Hälfte des Monats, so daß der Verlauf der 
Ernte vereinfacht und beschleunigt wird. 
5
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.