Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1914 (1914)

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Von größter Bedeutung ist dieses Vorgehen im zeitigen Fr ühjähr, 
denn mit jeder bis ca. Ende April getöteten Wespe wird die Stammutter 
ganzer zukünftiger Wespenkolonien vernichtet. 
Eine andere Art der Bekämpfung der Wespen empfiehlt P. Kaiser 
durch Anpflanzen einer Zwergmispelart, Ooborreustor Simonsii, welche als 
Wespenfangpflanze gelten kann. Die Blüten derselben sollen die Wespen 
derart anziehen, daß sie sämtliche Früchte im Garten meiden und bei 
ersteren leicht mit Netzen gefangen uub vernichtet werden können.— Nachdem 
diese Mispelart den Winter über grün bleibt und hübsche korallenrote Beeren 
trägt, so bildet sie außerdem eine schöne Zierpflanze, die am besten halbschattig 
gepflanzt und über Winter etwas mit kurzem Dünger geschützt wird. 
Gegen die Wespenstiche sei bei dieser Gelegenheit die Anwendung 
von Zitronen empfohlen, von welchen eine saftige Scheibe nach Entfernung 
des Wespenstachels aufgelegt wird; dadurch wird der sonst sehr schmerzhaften 
Geschwulst vorgebeugt. A. M. G. 
Der Erfinder des Ootorum censeo, der ältere Cato, der in Wort 
und Tat für alte Römertugend eiferte und daher auch als Zensor so scharf 
durchgriff, daß er davon Censorius genannt wurde, suchte seine durch das 
überwuchernde Griechentum verderbten Zeitgenossen zum altrömischen Acker 
bau mit seiner Sitteneinfalt zurückzuführen. Er schrieb daher eine Schrift 
über die Landwirtschaft, die beweist, daß er sie auch selbst auszuüben verstand. 
Sauerkrautbereitung. 
Erstklassiges Sauerkraut kann nur aus großen, festen und feinrippigen 
Köpfen hergestellt werden und diese sollten einige Tage vor ihrer Verwendung 
an einem trockenen Ort so ausgelegt sein, daß das überflüssige Wasser 
verdunsten kann. 
Das Kraut wird mit dem Krauthobel geschnitten. Es ist aber not 
wendig, daß zuerst die Strünke entfernt werden, was am einfachsten dadurch 
geschieht, daß man die Kraulköpfe in zwei Hälften teilt und durch zwei 
Schnitte den Strunk aus jeder Hälfte keilförmig herauslöst Beim Hobeln 
legt man das so geteilte Kraut mit der Schnittseite auf die Messer. 
Das gehobelte Kraut wird nun in vorher gutgereinigte Fässer ein 
geschichtet. Jede Schichte wird mit Salz bestreut und dann mit einem 
hölzernen Stößel festgestampft und so fortgefahren, bis das Gefäß voll 
oder die vorhandene Krautmenge untergebracht ist. Die Gefäße sollen eher 
eng und hoch, als weit und niedrig sein. 
Wenn das Einmachen von Kraut nicht gelingt, so ist dies gewöhnlich 
darauf zurückzuführen, daß zu wenig oder zu viel Salz zugesetzt wurde. 
Die zu verwendende Salzmenge soll 1 bis 3^» betragen. Bei geringen 
Salzgaben tritt die Gebrauchsfähigkeit früher ein, aber die Haltbarkeit ist 
geringer. Gibt man viel Salz bei, so tritt der umgekehrte Fall ein, und 
zu viel Salz bewirkt auch einen scharfen, bitteren Geschmack. 
Je nach den besonderen- Liebhabereien können Zwiebeln, Äpfel, 
Wacholderbeeren, Gewürznelken usw. beigemischt werden. Zur Halt 
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