Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1913 (1913)

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haben hier wie dort dieselbe Krumentiefe. Die Bearbeitung gestaltet sich 
einfach und ermöglicht eine sorgfältige Ausführung, die Düngung erfolgt 
stets gleichmäßig. Die Egge kann den Boden gut durchmischen, und die 
verschiedenen Maschinen können eine ordentliche Arbeit leisten. Die breiten 
Beete oder der Ebenbau bewähren sich in normalen Verhältnissen bestimmt. 
Probiert! ^ L. Stöcker, Berlin 
Wer den wuchtigen Hammer schwingt, 
Wer im Felde mäht die Ähren; 
Wer ins Mark der Erde dringt, 
Weib und Kinder zu ernähren; 
Wer stroman den Nachen zieht, 
Wer bei Woll und Werg und Flachse 
Hinterm Webestuhl sich müht, 
Daß sein blonder Junge wachse — 
Jedem Ehre, jedem Preis! 
Ehre jeder Hand voll Schwielen! 
Ehre jedem Tropfen Schweiß, 
Der in Hütten fällt und Mühlen! 
Ehre jeder nassen Stirn 
Hinterm Pfluge! — Doch auch dessen, 
Der mit Schädel und mit Hirn 
Hungernd pflügt, sei nicht vergessen. 
Die Uährstoffausfuhr ans der Wirtschaft mit besonderer Gerück- 
ftchtigung oberösterreichischer Verhältniße. 
(Mit 5 Abbildungen.) 
Um dieser Frage nähertreten zu können, muß zuerst klargelegt 
werden, welche Nährstoffe die Pflanzen zu ihrer Ernährung bedürfen. Vom 
Standpunkte der Düngung kommen nur einige in Betracht und zwar 
sind dies: Phosphorsäure, Stickstoff, Kali und Kalk; alle diese Stoffe sind 
zur Ernährung notwendig und müssen den Wurzeln entweder aus dem 
Bodenvorrat oder durch die Düngung zur Verfügung gestellt werden. 
Für die Praktiker ist nun die weitere Erwägung von Wichtigkeit, welche 
Mindestzusuhr von Nährstoffen von außen durch Zukauf neben der An 
wendung der Wirtschaftsdünger (Stallmist und Jauche) im allgemeinen 
und insbesondere in körnerbau- und viehzuchttreibenden Wirtschaften erfor 
derlich wird. Bei dieser Betrachtung muß jedoch der Stickstoff aus dem 
Grunde ausgeschaltet werden, weil die kleeartigen Gewächse die Fähigkeit 
besitzen, sich den Stickstoff aus der Luft anzueignen, weiter vermögen teil 
weise die Bodenbakterien diesen aus der Luft zu binden; andererseits ist 
der Stickstoff wieder großen Verlusten ausgesetzt, so daß es schwierig ist, 
eine einigermaßen zutreffende Berechnung über den Slickstoffumsatz anzustellen. 
Es bleiben demnach bloß die mineralischen Nährstoffe zu erörtern: 
Phosphorsäure, Kali und Kalk. Der Wiederersatz dieser erfolgt zum Teil 
durch den Stallmist und die Jauche; da aber diese zur Erzielung von 
Vollernlen nie ausreichen können, so muß das Fehlende durch künstliche 
Düngemittel ergänzt werden. Ich sage „ergänzt" und nicht „ersetzt", 
da der Hauptdünger immer der Stallmist bleibt. 
Wenn wir aus die Zusammensetzung des Wiesen- und Kleeheues 
eingehen — ein Haupterzeugnis der oberösterreichischen Wirtschaften — 
so finden wir, daß sich in diesen Produkten viel Kali und Kalk, aber 
wenig Phosphorsäure findet, denn in 1000 kg Wiesenheu sind 16% Kali,
	        
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