Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1913 (1913)

Die Bedeutung des Kalkes 
Düngemittel 
Frischen und dock billigen 
Qtzkalk 
und Staubtorm liefert durch 
handwirfschaffs«6esellschaft 
in hinz, Befhlehemstraße Nr. 7, bei 
ermäßigten Frachtsätzen 
in Srieß 
die k. k. 
wird wohl nirgends in ihrer vollen 
Gänze erkannt und gewürdigt, in den 
meisten Fällen wird dessen Wert aber 
vollständig verkannt. Und doch hat 
der Kalk im Boden eine ungemein 
weitgehende und vielseitige Funktion! 
ln erster Linie ist er ein an und 
für sich wichtiger und unentbehrlicher 
Nährstoff für die Pflanzen, von wel 
chen einzelne Gruppen desselben in 
größeren Mengen bedürfen — wir 
erinnern nur an die verschiedenen 
Kleepflanzen, vor allem die Luzerne, 
die Hülsenfrüchte usw. (vgl. Zusam 
enstellung „Landw. Zeitschr. f.OO.“ 
v. i. Sept. 1912), die wir direkt als 
Kalkpflanzen ansprechen. 
Weiter wirkt der Kalk ungemein 
belebend auf die Gesamttätigkeit 
des Bodens ein; durch ihn erfolgt 
eine ganze Reihe von Umsetzungen 
und Auflösungen wichtiger Pflan- 
zennährstolfe, ebenso wie auch die 
organischen Stoffe: Pflanzenreste 
Stalldünger usw., in ihrer Zersetzung 
in Humus eine Beschleunigung 
fahren. Größere Mengen von Säure 
werden durch den Kalk gebunden 
und dadurch für unsere Kulturpflan 
zen unschädlich gemacht. Der Kalk 
erwärmt weiter den Boden, macht 
einen schweren, bindigen Boden lo 
ckerer und erleichtert dadurch sowohl 
die Bearbeitung wie die Entwicklung 
des Wurzelsystems der Pflanzen und 
stellt schließlich auch für das Wachs 
tum der Bakterien günstige Lebens 
bedingungen her. 
Nachdem aber durch die Kalk 
zufuhr die verschiedenen Nährstoffe 
schneller und leichter löslich und für 
die Pflanzen aufnehmbarer werden, 
so ist für einen entsprechenden Er 
satz Vorsorge zu treffen, damit das 
Sprichwort; Der Kalk mache reiche 
Väter, aber arme Söhne, nicht wahr 
wird. Wenn auch verschiedentlich 
schon beim äußeren Anblick der Ve 
getation usw. ein Schluß auf die 
Kalkarmut möglich erscheint — Auftreten von Sauerampfer und anderen Ampferärten, von 
Schachtelhalm, Wucherblume, Ackerspörgel usw., Fehlen von Schmetterlingsblütlern, rot 
braune Färbung der Wassergräben — die Sandböden zu ca. 4 /s kalkbedürftig sind, so kann es 
doch gar nicht warm genug empfohlen werden, sich bei der nächsten landw.-chem. Versuchs 
station seinen Boden auf Kalkgehalt untersuchen zulassen. Auf Wunsch ist auch die Fa. Tagger 
bereit, bei Frankoeinsendung eines kleinen Musters Ackererde, die Untersuchung mit speziell 
hiefür angeschafften Apparaten vorzunehmen. Sehr treffend bemerkt Dr, H. Stutzer, daß „der Kalk 
die erste und wichtigste Bedingung zu einer lohnenden Verwertung aller Düngemittel“ ist. 
Wurde der Mangel des Bodens an Kalk erkannt, so kann die Zufuhr entweder als Mergel, 
aber nur dann erfolgen, wenn es sich ura_ geringe Entfernungen handelt; sonst kommt der rohe 
Kalkstein oder der gebrannte Kalk (Ätzkalk) allein in Betracht. Staubkalk, welcher durch 
längeres Lagern schon in feines Pulver aufgeschlossen,wurde, ist minderwertig. 
Die zweckmäßig anzuwendende Menge richtet sich selbstverständlich vor allem, nach dem 
natürlichen Gehalt des Bodens, teilweise auch nach den zu kultivierenden Pflanzen, und schwankt 
diesbezgl. zwischen 10—30 Mtrztr. per Hektar. Dr. A. M. Grimm. 
Kalk« und SchotterwerRsnesitzer in 
Solling (Salzburg) 
:: hieferung von vorzüglichstem :: 
^fnrbknfb für Bauzwecke 
iJlUlKKUiK und die ehern. 
========= Industrie. ===== 
Quetsdischotter und Sand 
in allen Korngrößen. 
Telegrammadresse: Kalkwerke Solling 
Telephon; Solling Rr. 7 
.' ■ ^ : -Uv:-w„ eigene ündustriegeleise — 
Landwirten, die sich eingehend über Anwendung und Wirkung der Kalkdüngung bei den 
verschiedensten Bodenarten informieren wollen, sei das Büch „Kalk- und Mergeldüngung“, her 
ausgegeben vom Direktorium der deutschen Landwirtschafts - Gesellschaft, Berlin SW, Koch 
straße 73, Preis* 2 Mark, angelegentlichst empfohlen.
	        
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