Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1913 (1913)

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Eine neue Pferderasse. Herbert, der Familienwitzbold, fragt seinen Vater: 
„Was sind Blumento-Pferde?" — Vater: „Unsinn! So 'was gibt's nicht!" antwortet 
man ihm. — Herbert: „Doch! ich hab' es jüngst in der Zeitung gelesen. Es wollte 
jemand Blumento-Pserde verkaufen." — „Wie schreibt sich denn das?" ist die unsichere 
Gegenfrage, und Herbert, der Familienwitzbold, buchstabiert: Blumentopferde. 
Auch eine Entschädigung. Mutter: „Tommy, hast du deinem Bruder den 
besten Teil des Apfels gegeben, wie ich dir gesagt habe?" — Tommy: „Ja, Mama. 
Ich gab ihm die Kerne. Er kann sie sich einpflanzen und eine Menge Bäume 
davon kriegen." 
Je nachdem . . . 
(Dem Leben abgelauschte Pariser Straßenszene.) 
Durand (der, die Straße überschreitend, beinahe von einem Auto niedergestoßen 
worden wäre, dem Chauffeur nachschreiend): Gemeiner Kerl! Raubmörder! 
Chauffeur: Blödling! (fährt weiter.) 
Durand (voll Zorn zu der angesammelten Menge): Weit haben wir's gebracht 
im zwanzigsten Jahrhundert. Schöne Früchte der Zivilisation und des Fortschritts 
ernten wir! Keinen Fuß kann man mehr vor die Türe setzen, ohne in Gefahr zu 
kommen, von einem dieser miserablen Stinkkerl gerädert zu werden. Der Fußgeher 
ist ja heutzutage nur mehr dazu auf der Welt, von diesen Tyrannen der Straße zer 
malmt, zerquetscht, gemordet zu werden. Altersschwache Greise, Säuglinge in den 
Armen ihrer Mütter werden erbarmungslos von diesen Ungeheuern in ein frühes 
Grab befördert. O diese Schurkenbande . . . Aufhängen soll man alle diese Wildlinge! 
Die Menge (murmelnd): Der Herr hat ganz recht! Der Skandal muß auf 
hören. Ja wenn die Polizei was wert wär' . . . 
Durand (auf seine Uhr schauend): Zum Teufel, schon 1/28 Uhr! Ich versäume 
meinen Zug . . . (Winkt einem vorüberfahrenden Auto): He, Chauffeur, rasch zur 
Südbahn! (Steigt ein. Nach zwei Minuten): Aber Freund, Sie kommen ja nicht 
vorwärts, rascher, wenn ich bitten darf. (Nach weiteren zwei Minuten zornig): Sie 
kriechen ja wie eine Schnecke, wie soll ich da rechtzeitig zur Bahn kommen . . .? 
Chauffeur: Bitt' schön, die vielen Passanten, ich muß ja achtgeben, daß 
ich keinen niederstoße. 
Durand: Ach was! Das Gesindel soll ausweichen, ich will meinen Zug er 
reichen. Rascher, rascher! 
Chauffeur: Himmellauhon! Jetzt hätt' ich um ein Haar eine alte Frau 
überfahren! 
Durand: Soll besser achtgeben, die Bagage! Geschwinder, sonst versäume 
ich meinen Zug . . . Clement Vautel im „Martin". 
Harmonisch. Talhofbauer: „Du, Kathi, kommt denn der Schwarzhofbauer mit 
seiner Bäuerin gut aus?" — Talhofbäuerin: „Dös glaub'i — er bringt's Maul 
net auf und sie net zu." 
Nochad wird's g'fährli! 
„Mei liaba Schmid-Jogl," 
Sagt da Pforra z' Guatau, 
„Du muaßt auf dei Tochta 
Viel besser draufschau! 
In Sunda nach'n Hochamt 
Da stacht ma's ganz guat, 
Wia's mit dö Buama 
Schon liabäug'ln tuat!" 
„Nau, nau," sagt da Voda, 
A seel'nguata Mann, 
„Wann's mit alle liabäug'lt, 
Da liegt ma nix dran, 
Aussa sie spitzt nur 
Auf oan recht begehrli, 
Mei liaba Herr Pforra, 
Nochad wurd's g'fährli!" 
Aus: „Auf da Hausbank" von Otto Pflanzl. 
Kindliche Frage. Vater (zum kleinen Sohn): „Ich habe nie gelogen, Fritzchen, 
als ich ein kleiner Knabe war." —Fritzchen: „Wann hast du denn angefangen?" 
Moderne Annonce. Großer Ausverkauf wegen Eröffnung des Geschäftes. 
Einfacher. „Aber, Kranthofbauer, wie kommt Ihr auf die Idee, nach Amerika 
zu fahren?" — Bauer: „Ja, i hab' meinem Bruder in Chikago a wichtige Mit 
teilung zu machen, und eh' i an Brief schreib', fahr' i lieber 'nüber."
	        
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