Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1913 (1913)

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In sonderbarer Weise ist dieser neue Gedanke vollständig unabhängig 
von einander und ziemlich zu gleicher Zeit an verschiedenen Stellen auf 
getaucht. Weitgehendst hat dieses neue System wohl durch die Aufsehen 
erregenden Ausführungen des Berliner Zeitungsverlegers August Scherl 
in seinem Buch „Ein neues Schnellbahn-System" Form angenommen, 
besonders nachdem dasselbe schon im Vorjahre in praktischer Form einem 
ganzen Stab von Fachleuten im Berliner zoologischen Garten vorge 
führt wurde. Der 5 l / a m lange Wagen zeigte dabei auf dem Ein 
schienengeleise eine derartige Sicherheit und Ruhe, trotzdem die mit 
fahrenden Per 
sonen sich auf 
die eine oder an 
dere Seite des 
Wagens be 
gaben, daß auch 
der praktische 
Erfolg als voll 
ständig erbracht 
angesehen wer 
den mußte. Die 
Standfestigkeit 
der Wagen wird 
bei diesem Sy 
stem einzig und 
allein durch 
einen in rascher 
Umdrehung be 
findlichen schwe 
ren Kreisel be 
wirkt, dessen 
nähere Details 
natürlich Ge 
heimnisse des 
Erfinders sind. 
Während Einschienenbahn. 
bei dem Scherl- 
schen System dieser Kreisel im Innern der Wagen angebracht ist, hat 
ein englischer Ingenieur schon früher, ebenfalls mit Hilfe eines meh 
rere Zentner schweren Kreisels, aber unter dem Boden, der Wagen be 
festigt, das Modell einer solchen Einschienenbahn einer Reihe von Fach 
leuten vorgeführt und deren Bewunderung erweckt. Es soll auf diese 
Art sogar ermöglicht werden, Schluchten usw. nur mit Hilfe von starken 
Drahtseilen an Stelle von Brücken zu überfahren. Der Kreisel scheint 
diesbezüglich in einer ähnlichen Form zu wirken wie die Schlickschen Schiffs 
kreisel, welche das Schwanken des Schiffes bedeutend herabmindern sollen. 
Eme dritte Art von Einschienenbahn verdankt einem australischen 
Ingenieur Chalmers Kearney ihre Entstehung. Auch diese Wagen laufen
	        
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