Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1912 (1912)

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Die Kontrolle im Wirtschaftsbetrieb. 
(Mit 7 Abbildungen.) 
Geradeso wie ohne Buchführung, ist es auch ohne entsprechende 
Kontrolle und Feststellung des Gewichtes bezw. Maßes der verschiedenen 
Wirtschaftsprodukte nicht möglich, sich von der Rentabilität irgend eines 
Zweiges des landw. Betriebes zu überzeugen, bezw. 
dieselbe nachzuweisen. 
Dies gilt nun, .ob es sich um die Erfolge eines 
Kultur- oder Meliorationsverfahrens, der künstlichen 
Düngung bei den Kulturpflanzen oder um Fütterungs 
versuche handelt. Ohne entsprechende regelmäßige Wä 
gungen, Messungen usw. bleiben verschiedene Wirt 
schaftsmaßnahmen ein Tappen im Dunkeln und ist man 
spez. auch beim Einkauf, besonders aber Verkauf der 
Produkte der event. Übervorteilung jederzeit ausgesetzt. 
Spez. in der Milchwirtschaft kann nur eine regel 
mäßige, alle 14 Tage bis 3, höchstens 4 Wochen geübte 
Kontrolle des Milchertrages einen entsprechenden Ein 
blick in die Leistungen der Tiere gewähren, welcher allein 
wieder die Möglichkeit einer zielbewußten Leistungs 
zucht bietet, und es geben die Melkresultate auch 
einen brauchbaren Maßstab für den Gesundheitszustand der Tiere usw. ab. 
Wenn vielfach die Schwierigkeit oder Umständlichkeit der Durchführung 
des Probemelkens entgegengehalten wird, so muß dies bei Benutzung eines 
entsprechenden Apparates, wie es beispw. der 
Melkeimer „Controlleur" der Molkerei 
maschinenfabrik Gebr. Bayer, Augsburg, 
ist, in Abrede gestellt werden. 
Dieser aus Stahlblech im Vollbad ver 
zinkte, mit Seitenlappen hergestellte Melk 
eimer, vgl. Abb., zeigt in der Glasröhre, 
frei von Schaum, den Inhalt an und er 
möglicht der Preis von Mk. 7'50 für 
10 Ltr. Inhalt die Anschaffung auch in 
den kleineren Betrieben. 
Wird die Feststellung des Gewichtes 
vorgezogen, so zeigte die Kasseler Ausstellung 
der D. L. G. eine Probemelkwage, welche 
als „neu und beachtenswert" mit der großen 
bronzenen Denkmünze beteilt wurde. 
Diese „Kontrollvereinswage" der Firma 
Paul Funke & Komp., G. m. b. H., Berlin, 
enthält auf einem in 2 Kugeln endigenden 
Stahlstab auf der Oberkante eine Gewichtseinteilung bis 12 kg, abgeteilt 
in 1 j 1Q kg. Dieser Stab ist nun in einer entsprechenden Hülse verschiebbar, 
mittels welcher das Gewicht genau festgestellt werden kann. Auf der Hülse 
Probemelkwage (Kontrollvereins 
wage).
	        
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