Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1911 (1911)

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Sichere Erfolge in -er Milchwirtschaft. 
Nicht selten hört man in den Kreisen der Landwirte die Äußerung, 
die Milchwirtschaft sei nicht einträglich genug, um die für bie Milch 
produktion aufgewendeten Kosten aus deren Erlöse zu decken. Dieser Aus 
spruch mag für jene Wirtschaften gelten, in welchen man ohne Rücksicht 
auf die erforderliche Milchleistung Kühe hält und sich mit jeder beliebigen 
Leistung auf Milchergiebigkeit zufrieden gibt. 
Anders wird es aber in jenen Wirtschaften sein, wo als Grundsatz 
der Milch- und Zuchtviehhaltung gilt, daß das Beste, d. h. die höchste 
Zuchtleistung, gerade gut genug ist. Sobald das weibliche Tier in 
seiner Milchergiebigkeit so weit zurückgeht, daß die Futterkosten aus dem 
Werte der produzierten Milch kaum gedeckt werden, ohne daß ein nenn 
barer Ersatz durch Körperzuwachs zu verzeichnen wäre, dann muß für 
einen Ersatz für ein derartiges Rind durch Einstellung eines leistungs 
fähigeren vorgesehen werden. 
Eine gute Nutzkuh ist ein Segen des Landwirtes, ein lebendes 
Kapital, welches durch Jahre hindurch sich nicht nur reichlich 
verzinst, sondern neue Kapitalien hochverzinslich in ihren Nach 
kommen wiedergibt. Daher schätze man ein solches Tier auch hoch, 
sorge, daß es lange gesund bleibt und namentlich auch in der Fruchtbarkeit 
durch etwa vorkommende ansteckende Krankheiten (Scheidenkatarrh re.)! 
keinen Schaden leidet. 
Nur zu groß sind die Versuchungen — da die Preise dafür sehr 
hoch stehen — die besten Kühe zu verkaufen und mit den minderwertigeren, 
die auch für den Händler wenig Wert haben, weiter zu züchten. Wie viele 
der besten Kälberkühe sind nicht im Jahre 1909—1910 aus unseren oö. 
Bauernstallungen verschwunden!!! — Es ist daher nicht zu verwundern, 
wenn die Milchproduktion, da ja auch der Nährwert des verabreichten 
Futters kein günstiger war, in Oberösterreich im genannten Zeitraum 
bedeutend zurückgegangen ist. 
Unausbleiblich sind die Erfolge aus der Milchwirtschaft, wenn nicht 
nur die besten Milchkühe zur Zucht verwendet werden, sondern daß nebst 
der Einhaltung der richtigen Zeit zur Paarung, Stiere zur Zucht ver 
wendet werden, welche keine oder nur eine geringe, d. h. weite Verwandt 
schaft, mit den vorhandenen weiblichen Tieren aufweisen und von Müttern 
abstammen, welche sich durch hohe Jahresmilchleistung auszeichneten. 
Der Stier vererbt bekannterweise in großem Maße die Eigenschaft 
der hohen Milchergiebigkeit seiner Mutter auf seine weiblichen Nachkommen 
und es sind viele Wirtschaften zu finden, in welchen bei genannter Auswahl 
dauernd hohe und höchste Milchleistungen erreicht wurden und die durch 
schnittliche Milchleistung pro Kuh und Jahr nicht unter 25001 Milch sank, 
jedoch Kühe mit einer Jahresmilchleistung von 4000 bis 60001 und selbst 
darüber hinaus auch aufzuweisen waren. Solche Leistungen finden wir aber 
nicht nur bei dem Niederungsvieh, sondern auch bei den Gebirgsrassen 
Aber nicht nur die Menge der Milchleistung wird uns erfreuen, son 
dern auch der Fettgehalt der Milch, denn wir werden ja die gewön 
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