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und Weinstock, selbst Fichte und Kiefer dem Befall der Spinnmilbl
ausgesetzt.
Die Spinnmilbe hat einen eiförmigen V 4 —V 2 mm langen Körpe
der von acht langbeborsteten sechsgliedrigen Beinen getragen wird. A
vorderen Körperende stehen die roten Augen und ragt der kegelförmi,
Schnabel mit den stileltförmigen Mundwerkzeugen vor. (S. Abb.) A>
dem Rücken stehen vier Längsreihen langer Borstenhaare. Der Körst
der Tiere ist bald gelbrot, bald rotbraun oder olivgrün gefärbt. D
ersten gelblichweißen Eier werden bereits in der 2. Hälfte Mai abg
setzt. Bei trockener, heißer Witterung ist die Vermehrung eine sehr rasi
und es folgen 4 bis 5 Generationen im Sommer aufeinander. Man find
daher gewöhnlich alle Entwicklungsstadien, Eier, Larven und Geschlecht
tiere zwischen den Gespinstfäden auf der Blattunterseile nebeneinander.
Zu Beginn der kalten Jahreszeit begeben sich die befruchtet!
Milbenweibchen zur Überwinterung an geschützte Stellen, zwischen Rindei
ritzen oder unter das abgefallene Laub, um erst im Mai des nächst
Jahres wieder hervorzukommen.
Wenn anhaltend trockene Hitze die Vermehrungsfähigkeit dieser P
rasiten überhaupt in hohem Maße steigert, so werden speziell in Hopfe!
anlagen meist die jüngeren Pflanzen, deren Wurzeln noch nicht tief gem
reichen, sowie Anlagen auf wasserdurchlässigem Sandboden sehr stark U
der Spinnmilbe befallen.
Die Bekämpfung in Hopfengärten ist, sobald der Milbenbest
größeren Umfang angenommen hat, schwer durchzuführen, doch kann dc
Bespritzen gegen die Unterseite der Blätter mit l^iger Tabakextraktlösm
wie gegen Blattläuse, einmal oder allenfalls wiederholt, wenn frühzeitig oi,
gewendet, einigen Erfolg haben, ohne aber eine radikale Abwehr zu sei
Wichtiger sind folgende Vorbeugungsmaßregeln:
Die Hopfenstangen sind jährlich nach der Ernte durch Durchzieh
durch loderndes Feuer zu desinfizieren oder mit Petroleum, Karbolinen
usw. zu behandeln oder wochenlang im Wasser liegen zu lassen, wodm
die an den Stangen verborgenen Milben und deren Eier vernicht
werden. Natürlich empfiehlt sich sehr, die Stangenkulturen durch Dr ah
anlagen zu ersetzen, welche auch anderen Schädlingen weniger Unit
schlupf bieten. ^ v
In die Fremde weit hinaus Was dann auch dein Herz erlebt
Kannstdu schönern Schatz nicht tragen, Einst im wirren Weltgetriebe,
Als den Traum vom Elternhaus, Ewig segnend dich umschwebt:
Als das Glück aus Kindertagen. Vatersorge, Mutterliebe.
Die letzte Wanderausstellung der deutschen Landmrtschafts-
Gesellschaft, Leipzig 1909,
(Mit 7 Abbildungen.)
Wenn Deutschlands Landwirtschaft unserer einheimischen in viel
Beziehung voraus ist und wir mit Bewundernng und vielleicht auch N