130
Gartenbau. Auspflanzen von Kohlsorten. —
Die Bohnen erhalten Pfähle. Sommerendivie wird
gebunden. Winterendivie und Krauskohl wird gesäet.
Forstwirtschaft. Ulmensamen zu sammeln und
sofort anzubauen. — Vertilgung des Rüsselkäfers.
— Aufarbeiten der vom Borkenkäfer angegriffenen
Stämme und Werfen von Fangbäumen.
Bienenzucht. Die Bienen schwärmen um diese
Zeit am meisten. Die Honigtracht ist sehr stark, und
können daher bei starken Stöcken Auf- oder Unter
sätze gemacht werden.
Juki.
Ackerbau. In diesen Monat fällt die Roggen
ernte, Rapsernte, die Heumahd und die Ernte der
Frühkartoffeln. Von der Luzerne wird schon der zweite
Schnitt genommen; auch Gerste und Weizen wird
in frühen Gegenden geschnitten. Das Hauen und
Häufeln der Hackfrüchte ist fortzusetzen. Die neuen
Rapsfelder werden hergerichtet.
Obstbau. Das Okulieren beginnt bei Wildlingen,
welche noch im Safte stehen, und wenn man schon
ausgereifte Augen hat.
Hopfenbau. Das Anbinden und Ausbrechen der
unteren Seitentriebe wird fortgesetzt; auch ist es gut,
wenn man die Blätter zunächst dem Boden auf vier
Fuß Höhe entfernt, weil von den unteren Blättern
aus sich die Blattläuse vermehren.
Gartenbau. Man säet Herbstmöhren, Rüben,
Endivie, Spinat, Salat und Winterrettige. Gewürz
pflanzen vor der Blüte schneiden und trocknen.
Bienenzucht. Schwärme in diesem Monate
werden selten über den Winter..schwer genug; man
unterdrückt dieselben deshalb. Übertragen der Bie
nenstöcke in Heidegegenden in diesem Monate.
Forstwirtschaft. Entwässerungsgräben werden
geputzt und, wo nötig, neue angelegt. Besonders
aufmerksames Auge auf die schädlichen Forstinsekten.
Aufarbeitung der Windbrüche und Dörrlinge.
August.
Ackerbau. Kleesamenernte. Winterraps wird
ausgesäet. Stoppelfelder werden entweder zur Brache
umgestürzt oder in dieselben weißer Senf, Stoppel-
rüben oder zur Gründüngung Raps oder Rübsen
eingesäet. — Die Mohnernte ausgeführt.
Obstbau. Das Okulieren wird vorzugsweise im
August bei allen Obstsorten ausgeführt; vierzehn
Tage nach diesem Geschäfte müssen die Okulierbänder
aufgeschnitten werden, Kerne von Steinobst sogleich
nach dem Sammeln in den Boden gelegt.
Hopfenbau. Gegen Ende dieses Monats fällt
die Hopfenernte, das Zupfen und Trocknen derselben.
Gartenbau. Sammeln von reifen Samen.
Zwiebel wird geerntet. Winterkohlsorten werden
ausgesäet. — Erdbeerpflanzen werden versetzt.
Forstwirtschaft. Gegen Ende des Monats kann
schon Birkensame gesammelt werden. — Es ist streng
über die Waldfeuer zu wachen, da jetzt das Raum
holz am meisten dürr ist und leicht brennt.
September.
Ackerbau. Ernte von Kukuruz und Kartoffeln.
— Aussaat von Roggen und Wintergerste, vorzugs
weise zu Grünfutter im nächsten Frühjahr. Inkar
natklee wird anfangs dieses Monats gesäet.
Wiesenbau. Das Gras wird zumeist in diesem
Monate geerntet und sogleich darauf das Ausputzen
von Gräben und Neuanlagen vorgenommen.
Obstbau. Die Sommer-Äpfel- und Birnen
sorten werden abgenommen und verwendet. Der
Obstkeller füllt sich allmählich und muß fleißig
gelüftet werden. Anlegen von Teerbändern.
Hopfenbau. Die Hopfenernte wird beendigt,
die Ranken werden abgeschnitten, mit Erde angehäufelt
und die Stangen auf Pyramiden gestellt. — Trock
nen des Hopfens auf den Böden gut überwachen!
Gartenbau. Ende September nimmt man das
Einschlagkraut aus und bringt es in Gruben und
Keller. — Die meisten Samen werden eingeheimst
und getrocknet.
Bienenzucht. Die Bienen tragen weniger mehr
ein, und ist das Vereinigen zu beschleunigen.
Forstwirtschaft. Tannen- und Weimutskiefer-
zapfen werden gesammelt. — In milden Gegenden
wird mit den Durchforstungen begonnen. — Knoppern
werden eingesammelt.
Hktover.
Ackerbau. Was noch im Felde steht, wird ge
erntet: Kraut, Hanf, Rüben, Flachs, Klee usw.
Mit dem Säen der Winterfrüchte wird fortgefahren.
Winterraps wird behäufelt.
Wiesenbau. In dieser Zeit werden am besten
Neuanlagen von Wiesen unternommen. Das Wässern
wird so stark wie möglich mit Trübwasser betrieben.
Obstbau. Im Oktober beginnt wieder das Ver
setzen von Obstbäumen auf den Feldern und in den
Baumschulen. Kirschen- und Pflaumenwildlinge
gräbt man aus und setzt sie in die Baumschulen.
Gartenbau. Das Einernten von Gartenpro
dukten wird fortgesetzt. Das Winterkrant wird an
gehäufelt, Wintersalat ausgesetzt. Blumenkohl ohne
Krone nimmt man aus und setzt denselben in Sand
im Keller, wo er noch Kronen bildet.
Forstwirtschaft. Einsammeln der meisten Wald
samen und Aussäen derselben. — Wo der Frühling
kurz ist, können jetzt Laubhölzer verpflanzt werden,
ebenso auch die Lärche. — Durchforstung.
November.
Ackerbau. Die Aussaat von Winterfrüchten
kann bei günstiger Witterung noch fortgesetzt werden.
Über Winter tief pflügen. — Klee gipsen. — Hanf
aus den Rösten nehmen, trocknen, brechen und in die
Mühle zur Reibe führen. Weißrüben sind zu ernten.
Wiesenbau. Die Bewässerung ist bei frostfreien
Tagen fortzusetzen, ebenso bei Tauwetter. Neue
Wiesenanlagen werden ausgeführt. — Das Düngen
der Wiesen ist mit Kompost jetzt auszuführen.
Obstbau. Das Ausputzen und Beschneiden der
Bäume kann jetzt wieder vorgenommen werden, auch
setzt man bei gelinder Witterung in Baumschulen
und auf Feldern. Wildlinge für die Zimmerveredlung
ausnehmen, einschlagen und mit Stroh decken.
Bienenzucht. Das Fliegen der Bienen ist meist
beendet und die Stöcke ins Winterquartier zu bringen.
Leichte Stöcke füttern, Fluglöcher klein halten!
Forstwirtschaft. Einsammeln des nötigen Sa
mens. Beginn der Fichtenzapfenklengelnng in der
Dörrstube. — In niederen Auen wird mit dem An
trieb der Unterhölzer begonnen, ebenso werden auch
Dörrlinge und Windbrüche aufgearbeitet.
Dezember.
Ackerbau. Im Dezember Pflügt man noch bei
günstiger Witterung, führt Dünger aus, beginnt mit
Bodenverbesserungen durch Erdaufführen oder Drai
nage. Im Hause hält.man sich fleißig zum Dreschen,
läßt Hanf hecheln, Ölschlagen usw.
Wiesenbau. Ist noch kein Frost eingetreten, so
fährt man mit neuen Anlagen fort, düngt und führt
Sand auf schwere Böden, Ton auf Sandwiesen.
Obstbau. Das Putzen der Bäume geht den
ganzen Winter an passenden Tagen fort, besonders
das Entfernen der Raupennester. Man düngt die
Bäume jetzt am besten, nachdem man die Baum
scheiben aufgelockert.
Forstwirtschaft. Sammeln von Kiefer- und
Fichtensamen. Das Schlagen des Holzes ist jetzt
eifrig zu betreiben. In den niederen Lagen wird mit
dem Holzeinschlag begonnen, besonders in den der
Überschwemmung nicht ausgesetzten Distrikten. —
Jede vorhandene Schneebahn ist zur Holzausbrin--
gung fleißig zu benutzen.