Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1910 (1910)

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sich nun an der ganzen Elefantenfamilie, besonders aber an dem ungemein 
drolligen Gehaben des Elefcmtenfränleins, welches unser, dem freundlichen 
Entgegenkommen der hochinteressanten Zeitschrift „Die Tierwelt", Organ 
des Reichsbnndes der österr. Tierfreunde, herausgegeben von Guido Findeis, 
Wien I., Wollzeile 25, zu verdankendes Bild zeigt, ergötzen. 
Wie bekannt, hat übrigens diese Vermehrung des Schönbrunner 
Elefantenhanses anderseits wieder eine Verminderung zur Folge gehabt, 
indem der bisherige Liebling der Wiener, ganz zweifellos infolge Eifersucht 
auf das kleine Elefantenbaby, dem sich vom ersten Moment an das ganze 
Interesse zuwandte, derart bösartig wurde, daß er getötet werden mußte, 
nachdem sich niemand zur unentgeltlichen Übernahme gefunden hatte. 
Dr. A. M. G. 
'S Kochä-Lcrnä. 
Söchs Wochän fand umö 
Und d' Schul' is irzt aus, 
Mir Mädln hab'nd g'lernt da 
Für d' Kuchl, für 's Haus. 
Unser elf jungö Mädln 
Sand g'stand'n bän Herd 
Und, was nid da g'lerut hab'u, 
Is g'wiß dä Müäh wert. 
Dö Fräul'n, dö hat uns 
Ja zoägt, wiä mä tuät, 
Wiä 's Öss'n is z' richten, 
Daß 's g'schmah is und guät. 
Sie will, daß mä Allö 
Guat' Köchingä wern, 
D'rum hat s' uns oftmechtö 
Göb'n praktöschö Lehr'n: 
Ön Kochlöffel müaßts mä 
Leicht nehmä i d' Hand, 
Wann's 'n nahmt's, wiä an Steckn, 
Wär 's Wirkling a Schand. 
Dö Einbrenn müaßts machä 
Nöt z' liächt und nöt z' braun, 
Wann 's Schmalz amal hoaß is, 
So is eähm nöt z' traun. 
Ba^l Salzen müäßts achtgöb'n, 
Nöt zw eng Salz, nöt z'viel, 
Än ird's salzt ja nachö, 
So viel, als 's nu will. 
Dö d' Suppen vosalzät, 
Bo der woaß mä g'wiß, 
Daß s' mit 'n Gedänkäu 
Wo andärstä is. 
Ön Strudltoäg ziägst ma na 
Guat und fein aus, 
Wann Bobern nu drin warn, 
Dös wär jo ä Graus. 
Und machts mä dö Nockerln 
Beileibö nöt z'söst, 
Däß d' Zähnd wurden loder 
Bein Beißen äs d' Löst. 
Ast 's Fleisch müaßt 's hold siad'n a 
Nöt z'woah und nöt z'hart, 
Dö Wenigän mög'n 's ja 
Af englöschö Art. 
Thoats d' Bradln guät brad'n 
Sehen saftö und braun,,. 
Däß s' guät sänd zan Öss'n 
Und schen zän Anschau'n. 
Dö Schaumrollnä machts mä 
Schen g'ring und schön fein 
Und füllts mä, — wiä 's sein muäß, — 
An Obersfoäm drein. 
Und bachts aft ä Tort'n, 
So gäbts mä sein acht, 
Däß sö koänö in Roahr d'rin 
Bodörrt und vobacht. 
Und söltänö Lehr'n 
Hat d' Fräulä uns göb'n, 
Dö wern mä uns mörkä 
Für d' Kuchl, fürs Löb'n. 
Mir hab'u öbbäs g'lernt da, 
Dös is ämal g'wiß,' 
Mir kinnän 's guät brauchä, 
Wann 's wiädäwöll is. 
Und bleib'n mä ä lödö 
Oder knägn mä än Mann, 
Än ird's kann 's ja-brauchä, 
Wann 's Kochä guat kann. 
Und d' Schul', dö is aus irzt, 
Mir sän irzten frei, 
Mir hab'n allö g'lernt da 
Dö guät' Kocherei. 
Anton Neidinger, Obernberg. 
(Zur Schlußfeier dcs Koch- u. Haushaltungs-Wanderkurses.)
	        
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