Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1910 (1910)

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interessanter Weise unsere dem sehr lesens- und empfehlenswerten Blatte „Die 
Neue Zeitung", WienIII/2, Hetzg. 16, entnommenen Bilder zeigen, dürfte da. 
her zurzeit von Interesse sein. —-———— 
Der Elefant in der Gefangenschaft. 
(Mit Abbildung.) 
Einen herrlichen Abschluß und ungemein interessanten Punkt der 
Studienreise der k. k. o. ö. Landwirtschafts-Gesellschaft 1908 bildete der Be 
such unseres einzig schönen Schönbrunner Tiergartens. Neben den 
verschiedenen und seltenen Exemplaren der dort befindlichen Tiere erregten 
selbstverständlich die Rie 
sen unserer Tierwelt, die 
Elefanten, das Haupt 
interesse und machte des 
halb ein Verweilen länger 
als bei irgend einer an 
deren Gruppe notwendig. 
Das war aber auch aus 
einem anderen Grunde 
gerechtfertigt, denn der 
Schönbrunner Tiergar 
ten besitzt in seinem dort 
selbst Mitte Juli 1906 
zur Welt gekomme 
nen jungen weiblichen 
Elefanten ein ungemein 
sehenswertes Objekt, da 
sich die Elefanten im ge 
fangenen Zustande, selbst 
in ihrer Heimat, nur äußerst selten fortpflanzen und vor diesem so seltenen 
Erfolg in Schönbrunn außer dem zoologischen Garten in Buenos Ayres 
kaum eine andere Menagerie einen solchen Fall aufzuweisen hatte. 
Inzwischen hat allerdings Ansang 1907 im zoologischen Garten inBerlin 
gleichfalls die Geburt eines jungen Elefanten stattgefunden, der aber nach drei 
Wochen wieder einging. Mehr Glück hatte der Tiergarten zu Kopenhagen, wel 
cher im Dezember 1907 ein gleiches freudiges Ereignis zu verzeichnen hatte. 
Der hervorragenden und aufopfernden Tätigkeit in Schönbrunn ist es 
zu verdanken, daß das dortige „Elefantchen" zu seinem dritten Geburtstag 
schon ein recht respektables Gewicht und die Größe eines Ponys erreicht 
hatte und sich zu einem ganz großartigen Tiere zu entwickeln verspricht. 
Selbstverständlich wird auch seitens der Wiener der Entwicklung 
dieser „Kleinen", welche sehr bald zum allgemeinen Liebling sämtlicher Be 
sucher geworden ist, das größte Interesse entgegengebracht und gab nicht nur 
der dritte Geburtstag Anlaß zu einer ganzen Reihe von Glückwünschen, son 
dern löste auch das endliche Hinauslassen des jungen Elefanten seitens seiner 
Mutter im Mai 1909, nachdem dieselbe bisher jeden Weg ins Freie auf das 
strengste verwehrt hatte, einen allgemeinen Jubel der Besucher aus, welche 
Dreijähriges Elefantenbaby in Schönbrunn.
	        
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