Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1909 (1909)

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transporte aus Linz oder im Notfälle auch einen Elefanten der zunächst 
befindlichen Menagerie hiefür herbeizuschaffen. — Leider sind wir in Un 
kenntnis des Ausganges dieser Wette geblieben . 
Um bei einem Schweine Handel nach langen, langen Unterhand 
lungen doch endlich zu einem Ziele zu kommen, wurde zwischen einem 
Landwirte und einem Viehhändler in der Umgebung von Kiel schließlich 
vereinbart, die Schweine nach dem Metermaß und zwar zum Preise von 
150 Mark per Meter zu verkaufen. Nachdem der Händler die Borsten 
tiere sorgfältig befühlt und abgeschätzt und seiner Sache vollkommen sicher 
sich fühlte, versprach er sogar noch die Tragung der gesamten Zechkosten 
in der Höhe von 5 Mark. Die sechs Schweine wurden nun hintereinan 
der in einer Reihe aufgestellt, vom Kopf bis zum Schwanzende sorgfältig 
gemessen und ergaben eine Gesamtlänge von 10'8 m. Das Meter zu 
150 Mark, ergibt einen Verkaufspreis von Mark 1620. Natürlich ließ 
der Viehhändler die Schweine auch sofort wiegen und ergab das Gewicht 
von 1221 leg, berechnet nach dem Marktpreise von 106 Mark pro Kilo 
gramm einen Wert von Mark 1294-79. Der Händler hatte also durch 
diese wohl sehr seltene Kaufweise nach dem Längenmaß ohne die Zeche 
einen Verlust von Mark 325 21. Auf das Wüten des Händlers erwiderte 
der Bauer, indem er lächelnd die schöne Geldsumme einstrich, daß er ihm 
nur wissen lassen sollte, wenn er wieder einmal gute Schweine brauchte. 
Des Ungars „idealen Lebenszweck": „Borstenvieh und Schweine 
speck" scheint sich auch eine Krähe zu eigen gemacht zu haben, die bei einem 
Landwirte in St. Johann, Bezirk Ried, O. O., sich auf dem Rücken 
eines alten Schweines niedergelassen hatte und aus Leibeskräften auf den 
Speck des Tieres loshieb. Die Krähe war so wütend, daß sie nicht ein 
mal losließ, als aus das Schreien des Schweines der Besitzer herankam 
und derselbe sie erst mit dem Stocke herunterschlagen mußte. Die Krähe 
hatte das Schwein am Rücken bereits in bedeutender Ausdehnung auf 
gehackt — — —. 
Direkt im Widerspruch zu der in ganz letzter Zeit infolge Preis 
erhöhung zutage tretenden Enthaltsamkeit vom Biergenuß steht ein aller 
dings vor mehreren Jahren vorgekommenes Erlebnis mit Ziegen, die 
sich dabei durchaus nicht als Antialkoholiker zeigten. Infolge schlechter 
Qualität mußte eine Brauerei in unserem Machlande über höheren Auf 
trag mehrere Hektoliter Bier ausrinnen lassen. Die am Waldessaum 
grasenden Ziegen sahen an dem heißen Sommernachmittag das schäumende 
Naß daherfließen, stutzten wohl anfangs, begannen dann aber zu verkosten 
und zu sausen und soffen weiter und weiter, bis jung und alt total 
besoffen war. Die nächste Folge davon war, daß sie untereinander furcht 
bar zu raufen anfingen (ganz wie bei den Menschen!) und die Annamirl, 
die sich in den Streit mischte, über den H ifen warfen. Endlich konnte 
der herbeigerufene Großknecht die Streitendemtrennen und mußte sie sofort 
einsperren. — Ob am nächsten Tage sich auch ein „Kater" bei den Ziegen 
einstellte, ist uns nicht bekannt geworden — . 
Nachdem der ganze Reichtum eines Stalionsmeisters der Lokalbahn 
Hammelburg—Gemunden in seinem Hühnervolke beziehungsweise deren
	        
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