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, Ein Glücklicher. . . Mich wundert es, daß Sie bei dem großen Verkehr, den
Sie mit Damen haben, noch immer Junggeselle sind." — „Ich habe eben bisher immer
Glück in der Liebe gehabt!"
Der Maulkorb. „Ich möchte einen Maulkorb kaufen," sagte ein mürrischer Herr,
als er in den Verkaufsladen trat. Der Verkäufer zeigt ihm einige Muster und fragt:
„Würde Ihnen so was passen?" — „Nein, die würden den Mund zu fest schließen!"
— „Ich habe soeben noch einer Dame den gleichen verkauft, mein Herr." — „Für
eine Dame mag er auch ganz geeignet sein. Ich will ihn aber für meinen Hund haben."
Inschrift am Hause eines Glaserers.
Der Herr beschütze Korn und Wein,
Der Hagel schlag' nur Fenster ein.
Neaumur oder Celsius? Da heißt's: „Die Temperatur sank bis auf 00 — zu
bumm, schon wieder nicht angegeben, ob Reaumur oder Celsius?"
Seine Ansicht. Gerichtspräsident (einen neuen Gerichtspraktikanten, der Baier
ist, prüfend): „Welches ist das erste Gericht für jeden bairischen Staatsbürger?" —
Gerichtspraktikant: „I moan halt, dös sän Leberknödeln."
Culturfortschritt. Pensionssrüulein: „Herr Jnspector, was sind das für
spitzige Dinger da?" — Jnspector: „Das sind Heugabeln, gnädiges Fräulein." —
Fräulein: „Es ist doch kaum zu glauben, wie die Cultur fortschreitet, essen die Kühe
und Pferde jetzt ihr Heu sogar mit Gabeln."
Sie verstelltes! Herr Braun: „Ich habe gehört, Diogenes gieng aus, um mit
der Laterne einen braven Menschen zu suchen." — Frau Braun: „Solch ein Narr!
Ordentliche Leute sind nicht bei Nacht aus der Straße zu finden; die sind zu Hause bei
ihrer Farnilie."
Gemüthsmensch. „Lieber College, da hab' ich Ihnen a Fasserl Bier geschickt be
kommen, a Bierl, sag' ich Ihnen, das wollen wir heute anstecken! Sie haben doch wohl
heute nichts vor?" — College: „Nein!" — „Na, da sind Sie wohl so gut und machen
für mich den Nachtdienst!"
Er nicht, aber die Zeugen. Richter: „Können Sie beeiden, daß Sie dem
Huberbauer die 200 Mark zurückgegeben haben?" --Angeklagter: „I nöt, aber
meine zwei Zeugen!"
Eine Lüge ist der andern wert. Diener: „Der Herr Graf läßt Ihnen sagen,
er sei soeben spazieren gefahren." Besuch: „So?! Dann bestellen Sie meine Empfeh
lung und ich ließe ihm sagen, ich — sei gar nicht hier gewesen."
Im Mai. Dichterling: „Sie haben jetzt keinen Bedarf für Frühlingsgedichte?"
Redacteur: „Nein, nur im Winter, jetzt heizen wir nicht mehr!"
Ein sinnverwirrendes Buch. Der Pfarrer hat gepredigt, seine Pfarrkinder mögen
ihm alle Bücher, welche ihnen nur die Sinne verwirren, behufs Vernichtung überbringen.
Nachmittags bringt ein altes Bäuerlein den: Pfarrer ein Buch, welches, wie er sagt,
ihm den ganzen Sinn verwirre. Es war das „Steuerbüchel".
Gegen die Eismänner. Wie wir hören, hat der Gemeindevorstand von Fürsicht
dorf an den Thoranwalt St. Petrus eine Eingabe gerichtet, daß die gefürchteten Wetter
heiligen Pankratius, Servatius und Bonifatius in den Monat Decenter versetzt werden
— weil dieselben zu dieser Zeit weniger Schaden anrichten können als im Mai.
m. |). „Du Sepp, was bedeut' denn dös, daß der Minister, wenn er a neu's
G'setz ausschreibt, unter sein'm Namen ,m. p.‘ hinsetzt?" — „Dös is ganz oafach!
Dös hoaßt: ,mir probirn's!'"
Billiges Land. „Vor dreißig Jahren," sagte ein alter Farmer in Texas zu
seinen Freunden, die sich um ihn am Herdfeuer gesetzt hatten, „war das Land hier
spottbillig. Ich konnte einst dreißig Morgen Landes um ein Paar Stiefel kaufen." —
„Und Sie kauften es nicht?" fragte ein eben angekommener Einwanderer. — „Nein,"
entgegnete der alte Mann. — „So war der Acker wohl schlecht?" — „Nein, es war
Boden erster Classe, der später mit zwanzig Dollars der Morgen verkauft ward." —
„Aber warum kauften Sie denn nicht?" — „Ich hatte keine Stiefel!"