Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1905 (1905)

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zur Aufforstung abgeholzter Schläge o. dgl. handelt, Saat- und Pflanz 
schulen erstehen lassen. 
Den Unannehmlichkeiten, die entstehen, wenn die gelieferte Ware in 
ausgetrocknetem Zustande oder in schlechter Qualität und nickt recktzeitig 
ankommt, vielleicht sogar mit Jn- 
secten behaftet oder auf irgend 
eine Weise verletzt, könnte hie 
durch auf einfache Art vorge 
beugt werden. 
Die Saatschule wird am 
zweckdienlichsten entweder auf 
der Culturfläche selbst oder doch 
in der Nähe derselben auf gutem 
Boden angelegt, der. möglichst 
gegen zu starke Sonnenhitze ge 
schützt ist, wie eine Schlagwand, 
Baumgruppe u. s. w. Die ge 
wählte Fläche wird mit einer 
Umzäunung umgeben, welche 
selbst kleinen Thieren das Ein 
dringen verwehrt, der Boden 
im vorhergehenden Herbste und 
mehrmals im Frühjahre auf 
gartenmäßige Weise bearbeitet, 
in Beete eingetheilt, in diese quer 
furchenartige Vertiefungen ge 
zogen, in welche der Samen 
dünn eingelegt oder noch besser 
mittels eines metallenen Ma- 
schinchens nach nebenstehender 
Abbildung (erhältlich beim Er 
zeuger k. u. k. Forstverwalter 
Rudolf Hacker in Cerekwitz bei 
Königgrätz, Böhmen, Preis 
24 K) eingestreut, mit feiner 
Erde und Reisern bedeckt bis 
die Pflänzchen aufgehen, fort 
während aber gejätet, öfters ge 
hackt und, wenn nöthig, begossen. 
Nach Ablauf von längstens zwei Jahren werden dieselben entweder 
direct auf die zu bebauende Fläche versetzt oder, was ganz besonders anzu- 
rathen, verschult, d. h. die bisher in dichten Reihen gestandenen, sich gegen 
seitig drängenden Bäumchen werden dem bisherigen Standorte entnommen 
und in frische, ebenfalls gartenmäßig und auf oben besprochene Weise zu 
bereitete Erde, jedoch in geräumiger Entfernung voneinander und in weiteren 
Reihen eingesetzt. Durch dieses Verschicken gewinnen die Pflanzen sehr an 
Größe und Stärke und gedeihen, wenn sie das beabsichtigte Alter von zwei, 
Waldsamen-Saatmaschine.
	        
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