Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1905 (1905)

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Die Rückwand enthält für jedes Nest eine Oeffnung, welche so groß ist, daß 
man bequem mit der Hand hindurch kann. Ein Brettchen, das auf einer 
Schraube beweglich hängt, also seit 
lich beweglich ist, verschließt dieselbe. 
Durch diese Oeffnungen nimmt man 
die Eier aus den Nestern. Da nun 
die Nestanlage an der Wand des 
Stalles angebracht ist, so braucht 
man beim Eiersammeln den Stall 
nicht zu betreten. An der Vorder 
seite befindet sich für jede Nestreihe 
ein mit Charnieren angeheftetes 
Brett oder eine aus Latten zu 
sammengesetzte Klappe. Ist diese 
Klappe herabgelassen, so ruht sie 
auf Stützen, die an der Mittelwand 
oder an den Seitenwänden sitzen. 
Eine feste Schnur, die über eine 
Rolle (gewöhnliche Garnrolle) läuft, 
wird an jeder dieser Klappen be- - 
festigt. Wenn am Nachmittag die 
Eier herausgenommen sind, dann 
wird die Schnur angezogen und 
alle Nester sind geschlossen. Oeffnet 
man am anderen Morgen den 
Hühnerstall, so löst man die Schnur 
-3-. 
Praktische Nestanlage (Außenansicht). 
und die Klappen fallen auf die Stützen herab, so daß dann die Nester wieder 
geöffnet sind. B. G. 
(Mit freundlicher Erlaubnis dem sehr interessanten „Lehrmeister im Garten 
und Kleinthierhof", Leipzig, Verlag von Hachmeister & Thal, entnommen.) 
Anfälle beim Ferkeln und Säugen der Schweine. 
Beim Ferkeln und Säugen der Schweine kommen so häufig Unglücks 
fälle vor, daß dieselben dem Landwirt den Betrieb der Schweinezucht oft 
ganz verleiden. Die Ursache dieser traurigen Erscheinung ist in den meisten 
Fällen die Unterlassung der nothwendigen Vorbereitungen zur' Geburt der 
Zuchtsau und die mangelnde Kenntnis, wie dieselbe und ihre Jungen zu 
füttern und zu pflegen sind. 
Ich will nun im Nachfolgenden die beim Ferkeln und während der 
Säugezeit der Zuchtschweine am häufigsten vorkommenden Unglücksfälle be 
sprechen und einige in der Praxis bewährte Mittel angeben, durch deren 
Anwendung der Landwirt dem oft so ungünstigen Verlauf vorbeugen kann, 
um sich vor Schaden zu bewahren. 
Da nicht jeder Landwirt im Besitze eines im Winter hinreichend 
warmen Schweinestalles ist, die Ferkel aber gegen Kälte sehr empfindlich 
sind und sich leicht verkühlen, so treffe man Vorsorge, daß die Abferkelung
	        
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