Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1903 (1903)

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Zeiten nach Möglichkeit gleichmäßig eingetheilt werden, um eine wenigstens 
annähernd gleiche Milch zu erzielen. 
5. Kühlung der Milch. Sofort nach dem Melken muß die Milch 
aus dem Stalle gebracht, geseiht oder filtriert und dann unverzüglich zur 
Kühlstelle gebracht werden, wo sie bis auf mindestens 100 R. abzukühlen ist. 
Die Kühlung geschieht am besten durch Röhrenkühler, weil zur Ent 
fernung der schlechten Gase die Milch hiebei gleichzeitig durchlüftet wird. 
Am zwecknlüßigsten eignet sich dazu der sogenannte Rundkühler. 
Das Einstellen geschlossener Gefäße mit frischgemolkener Milch in 
Wasserbehälter zum Zwecke der Kühlung ist zu verwerfen. 
Ferner ist zur Erreichung einer möglichst gleichmäßigen Ware noth 
wendig, die Milch vom Kühlapparate nicht direct in die Transportgefäße, 
sondern zunächst in ein Sammelgefäß fließen zu lassen, von dem aus die 
Milch nach gründlicher Vermischung vermittelst eines Hahnes in die 
Transportgefäße abgelassen werden kann. 
6. Reinigung der Gefäße. Sämmtliche Gefäße, in denen die 
Milch aufbewahrt wird, müssen vor dem Gebrauche sorgfältig gereinigt und 
durch Umstülpen auf einer Stellage an der Luft ausgetrocknet sein. 
Als Gefäße sind hiezu nur gut verzinnte, beziehungsweise emaillierte 
Metallgefäße oder Gefäße aus Eichenholz zu verwenden. 
Die Metallgefäße können am besten mit heißem Wasser und Soda, die 
Eichenholzgefäße mit heißem Wasser und gelöschtem Kalk gereinigt werden. 
7. Aufbewahrung der Milch. Wird die Milch nach der Abkühlung 
nicht sofort versandt oder zur Stadt gebracht, so darf sie bis zur Abholung 
nur in einem gut gelüfteten und trockenen Raume aufbewahrt werden- 
8. Geeignete Transportgefäße. Als Transportgefäße eignen 
sich Gefäße aus Eichenholz aus dem Grunde besonders, weil das Holz als 
schlechter Wärmeleiter eine längere Haltbarkeit der Milch garantiert, indem 
die Milch im Sommer darin länger kühl bleibt und im Winter weniger 
dem Einfrieren ausgesetzt ist. 
Bei dem Verschluß, beziehungsweise der 
Abdichtung solcher Gefäße sind Lappen, Papier 
oder dergleichen auszuschließen. Dahingegen 
ist bleifreier Gummi, sowie Metalldichtung 
zu empfehlen. Bei Eichenholzgefäßen kann, 
wenn die Construction das erfordert, sauberes 
glattes Stroh zum Verschluß — selbstver 
ständlich nur einmal — benutzt werden. 
Der von uns abgebildete Schornstein- HIRT R ~HjFir 
aufsatz ist kein gewöhnlicher Rauchabzug, 1 Ulli...JjJIL-3 LLill' TiliZ 
sondern seine Einrichtung ist infolge der Schornsteinanfsatz mit Luftreiniger 
sinnreichen Anwendung von Jnnencanälen äußere Ansicht Längsschnitt.
	        
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