Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1903 (1903)

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Ein Musterdiener. Herr: „Ist der Herr Baron zuhause?" — Diener: „Sie 
wünschen, bitte?" — Herr: „Ich komme wegen einer Schuld ..." — Diener: „Er 
ist gestern aufs Land." — Herr: „. . . die ich gerne bezahlen mochte!" — Diener: 
„Doch ist er soeben zurückgekehrt." 
Sub rosa. A.: „Frau Räthin sieht trotz ihrer Jahre noch sehr blühend aus!" 
— B.: „Ja, sie gibt sich wenigstens den — Anstrich!" 
Militärisches. Officier: „Was ist ein Plänkler?" — Recrut: „Ein Plänkler ist 
ein aufgelöster Soldat, der zerstreut fechten geht!" 
Druckfehler. Aus dem Programm einer Töchterschule: 1. Jahrgang: Deutsch, 
Französisch, Englisch, Haushaltungs- und Heiratsknnde. 
Aus der Marineofficiers-Prüsnng. A.: „Was würden Sie thun, wenn uns 
jetzt der Sturm in die See fegte?" —' B.: „Bei dem bischen Wind — mich riesig 
darüber wundern?" 
„Hör', Jtzigleben, wenn mer heut zum Minister gehen, müssen mer 
erscht wechseln die Wäsch'! Hast Du a rein Hemd!" — Jtzig: „Nein und Du?" — 
Veitl: „Ich auch nicht!" — Jtzig: „Nu, ich werd Dir was sagen, zieh Du an mein 
Hemd, haben mer doch die Wäsch' gewechselt." 
Grobbauer. „Heut is Sonntag, heut will i net fluchen — aber morgen soll 
euch das schwere Donnerwetter hol'n!" 
Franeulob? 
Wem Gott will rechte Gunst erweisen, 
Dem schickt er seine Frau auf Reisen. 
In der Buchhandlung. Commis: „Dieser Roman, mein Fräulein, beginnt 
ungemein spannend." — „Und endet?" — „Auf der vierhundertzwanzigsten Seite." 
Im Winter. Student (längere Zeit von einem älteren Herrn fixiert): „Warum 
fixieren Sie mich so?" — Herr: „Ich sehe im Winter gern was Grünes." 
Unangebrachte Redensart. „ . . . O, so eine Seereise ist wunderbar! Ich 
war schon dreimal in Amerika!" — „Mir ist das Wasser schrecklich! Mich brächten 
keine zehn Pferde'hinüber!" 
Knabenideal. „Fritz, was willst Du denn einmal werden?" — „Schutzmann." 
— „Warum denn?" — „Weil ich die andern Leute wegjagen kann, wenn 's wo 
was zum Sehen gibt." 
Vor der Hochzeit. Bräutigam (vorstellend): „Cousin Emil aus Graz — meine 
Braut!" — Emil: „Freut mich sehr, ihre werte Verwandtschaft gemacht zu haben." 
Sächsisch. „Also, Sie wollen nach Leipzig?" — „Ja — ich hab' was im 
Auge!" — „Ach gar. Da wollen Sie wohl gar zu einem berühmten Augenarzt?" 
— ,,A warum denn gar!" — „Ja, was haben Sie denn im Auge!" — „Ä Geschäft 
hab' ich im Auge!" 
Halbwegs der rechte. Professor (als er im Restaurant einen Hut erwischt, der 
seinem sehr ähnelt): „Gottlob, heut' ist es doch halbwegs mein Hut!" 
Sonntagsreiter. „Gott, wie kann man rechnen das Pferd zu den gezähmten 
Thieren!" 
Annonce. Zu einer wirksamen Vertheidigungsrede wird ein passender Dieb 
gesucht. Anträge unter „Anfänger". 
. Noble Umschreibung. „Sie waren zuletzt bei einem Gutsbesitzer in Stellung! 
Was haben Sie denn da gemacht?" — „Da ... da hab' ich den Schweinen serviert." 
Unverfroren. Bauer: „Was machen Sie da oben auf meinem Apfelbaum?" 
Strolch: „Ach, entschuldigen Sie, ich hatte so entsetzlich Zahnschmerzen und da bin 
ich in meinem Schmerz hier heraufgeklettert!" 
Gut deutsch. „Du, Mutter, aber heut' is hoaß!" — „Schäm'Dich doch, Lilly! 
Es heißt nicht hoaß — heiß hoaßt's!" 
Zwangslage. Erster Prüfungscommissär (während weibliche Candidaten geprüft 
werden, leise zum zweiten): „Diese reizende Candidatin kann man doch unmöglich 
durchfallen lassen." — Zweiter Commissär: „Und die andere, häßliche . . — Erster 
Commissär: „Die noch weniger — — sonst kommt das Scheusal noch einmal . . ." 
Nicht todt zu machen. Fritzchen! „Du, Papa Papa: „Sei ruhig!" — 
Fritzchen: „Du Papa! — —" — Papa: „Last mich in Ruh mit Deiner ewigen 
Fragerei!" — Fritzchen: „Du Papa, woran ist eigentlich das todte Meer gestorben?"
	        
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