Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1903 (1903)

fehlt, weil sie dessen zur Umwandlung der aufgenommenen Nahrungssäfte 
nicht mehr bedürfen. Die schwachen Pilzfäden vereinigen sich nun zu mehreren 
Strängen, umschlingen einander vielfach und bilden zuletzt, oft erst nach 
mehreren Monaten, ein bald filziges, bald maschiges Gewebe von größerer 
Ausdehnung, das Pilzlager, das sich kreisartig erweitert und von seiner 
Peripherie die Fruchtkörper der Champignons nach oben sendet und so die 
Veranlassung gibt zur Bildung der sogenannten „Hexenringe". Derartige 
Pilzgewebe sind leicht aufzufinden; durchsucht man das feuchte Laub im 
Walde oder dreht einen auf dem Boden liegenden dürren Ast um, so wird 
man fast immer solche weiß schimmernden Stränge auffinden. Zur Zeit 
nun, da sich aus diesem Gewebe die Champignons entwickeln sollen, bilden 
sich an demselben zahlreiche, kleine, feste Körperchen; unter dem Gipfel der 
selben, da, wo sich der Hut vom Stiele sondert, entsteht eine ringförmige 
Luftlücke, und das Ganze, das sich allmählich vergrößert, hebt sich bei 
feuchtwarmer Witterung rasch aus dem Boden. Die Entwicklung des Cham 
pignons wird in unserer weiteren Abbildung veranschaulicht. 
Das Champignonsmycel ist perennierend und alljährlich zu bestiunnter 
Zeit neue Fruchtkörper 
entwickelnd; aber dieser 
Wechsel kann auch bei 
dem Champignons 
mycel (Champignons 
brut) einmal für län 
gere Zeit oder für 
verhältnismäßig lange 
Zeiträume unter- 
Längsschnitte durch Champignons in verschiedenen Stadien, brochen werden, um 
plötzlich bei bestimm 
tem Anlasse wieder zu erwachen. Bietet man alten, als „Brut" fixierten 
Mycelfäden Wärme und Feuchtigkeit, so werden sie zu neuem Leben an 
gefacht. Auf dieser Eigenschaft des Champignonsmycels beruht die Anzucht 
der Champignonsbrut durch Verpflanzen der Mycelfäden und auch das Ver 
fahren, Champignons zu züchten. 
OI-WDie im Handel vorkommende Champignonsbrut besteht aus Mycel- 
fädenMe entweder in einer lehmigen Erdmasse (Brutsteine) oder in Pferde 
dünger (lose Brut) gebunden und dann getrocknet sind. Der Wert der 
Brutstaden (lose Champignonsbrut).
	        
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