Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1903 (1903)

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Die ersten Schritte, um Fohlen an das Geschirr zu gewöhnen. 
Einer der erfolgreichsten amerikanischen Pferdezüchter, der verstorbene 
A. I. Feek, hielt es für das Beste, dem Fohlen, mit einem älteren Pferd 
zusammengespannt, feine erste Anweisung zu ertheilen, wenn das junge 
Thier feurig und muthig ist. Hiebei ist das Fohlen den einen Tag an der 
linken, den anderen Tag an der rechten Seite anzuspannen. Es hat dieses 
den Vortheil, daß das junge Thier sich besser an das Gebiß gewöhnt, nicht 
den Kopf nach einer Seite zu tragen anfängt und mit der Stange an jeder 
Seite vertraut wird. Nachdem das Fohlen in dieser Weise 10 bis 14 Tage 
gefahren, an den Weg gewöhnt, im Wenden, Zurücktreten und Halten hand 
lich geworden ist und die Bedeutung der Zurufe, wie ,,Brr" u. s. w. kennen 
gelernt hat, spanne man es allein in eine Gabeldeichsel, gebrauche jedoch 
die erstenmale die Vorsicht, einen gut passenden, das Thier nicht erschrecken 
den Schlagriemen, der nicht abgleiten kann, zu benutzen. Läßt man die nöthige 
Vorsicht außeracht, so kann der Riemen mehr Schaden anrichten als Nutzen. 
Man versuche nicht, die erstenmale zu weit zu fahren. Oft ist die 
ersten paar Tage eine Stunde besser als zwei Stunden. Beurtheilungs 
vermögen ist hier ebenso nöthig, als in der anderen Zeit der Entwicklung 
eines Fohlens. Indessen kann als sicher angenommen werden, daß bessere 
Erfolge erzielt werden, wenn man ein Fohlen dreimal täglich für eine Fahrt 
von einer halben Stunde (wenigstens während seiner Entwicklung), als ein 
mal für eine Fahrt von 1V 2 Stunden ohne Unterbrechung einspannt. 
Es muß auch sorgfältig vermieden werden, das Fohlen so lange im 
Geschirr zu lassen, bis es ermüdet ist. Es ist bedeutend besser, es wieder in 
den Stall zu bringen, so lange es noch bei Kräften ist. Man wird etwas 
mehr Zeit brauchen, um das Fohlen auf diese Weise einzubrechen, aber das 
Ergebnis wird den Zeitverlust und die Geduld durch ein besser eingebrochenes 
Fohlen im kräftigen Herzen und besserem Atem rechtfertigen. 
Man achte besonders auf die Hufe des Fohlens. Es ist dies ein 
Punkt, welchem bei der Fohtenabrichtung viel zu wenig Aufmerksamkeit 
geschenkt wird. Sobald seine Hufe au den Zehen abzubröckeln beginnen oder 
die Füße empfindlich werden, lege man ein leichtes Eisen unter. Von dem 
letzteren sind verschiedene Arten im Gebrauch, die 30 Gramm wiegen. Eine 
Art Tipp, die sich besonders bewährt, hat eine Flantsche an jeder Seite der 
eigentlichen Zehe, die sich etwa 3 Centimeter aufwärts erstreckt und zur, 
Aufnahme einer Schraube behufs Befestigung des Tipps an den Fuß, ohne 
den Huf zu beschneiden oder Nägel zu benutzen, eingerichtet ist. 
(Zeitschr. f. Pferdekunde u. Pferdezucht.) 
Champignonslirut. 
Von Paul Gründler. 
(Mit Abbildungen.) 
Wenn die lange Winterszeit vorbei ist und die Wirkung der Sonnen- 
strahlen sich in Flur und Wald geltend macht, dann beginnt es, sich zu 
regen, und auch die Welt der Pilze feiert ebenso gut ihr Wiedererwachen
	        
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