Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1902 (1902)

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Die besten Apfelsorten für Ungünstige Godenverhiiltmste. 
Es gibt genügsame Apfelsorten, die auch dort, wo Apfelbäume im 
allgemeinen schlecht fortkommen, noch gut gedeihen. Die Kenntnis dieser 
Sorten ist wichtig, denn sosehr man auch wünschen mag, daß für die An 
pflanzung von Obstbäumen nur beste Verhältnisse ausgesucht werden, ganz 
können wir uns der Bepflanzung weniger guter Flächen nicht entziehen. 
Durch eine Rundfrage im Juni v. I. hat der „Praktische Rathgeber im 
Obst- und Gartenbau" eine Anzahl Apfelsorten festzustellen versucht, die 
für ungünstige Bodenverhältnisse besonders zu empfehlen sind. Die Rund 
frage hat folgendes Ergebnis gehabt: 
Außer einer Reihe guter Localsorten, die sämmtlich in ihrem Gebiete 
als vorzüglich für trockenen Boden empfohlen werden, wurden folgende all 
gemein verbreitete Apfelsorten für unseren Zweck genannt: 
Charlamowski 16 mal; Wintergoldparmäne 14 mal; Landsberger 
Reinette 10 mal; Langtons Sondergleichen 9 mal; Boikenapfel 8 mal; 
Kaiser Alexander 7 mal. 
Ferner je 6 mal: Großer Rheinischer Bohnapfel, Geflammter Cardinal, 
Rother Eiserapfel und Baumanns Reinette; je 4 mal: Purpurrother Cousinot, 
Cellini, Schöner von Boscoop, Rother Trierffcher Weinapfel; je 3 mal: 
Weißer Astrachan, Goldgelbe Sommer-Reinette; je 2 mal: Graf Nostitz, 
Prinzenapfel, Grüner Fürstenapfel, Parkers Pepping, Carpentin, Bismarck 
apfel, Gelber Edelapfel, Weißer Klarapfel, Schafnase, Rother Herbst-Calvill, 
Rother Jungfernapfel, Virginischer Rosenapfel, London Pepping, Cox 
Pomona. 
Zur Vertilgung des Huflattichs. 
Janorschke-Ob.-Glogau theilt hierüber folgende Erfahrung mit: 
Huflattich kann sich in größerer Menge nur in Böden vorfinden, die mehrere 
Jahre wenig oder gar nicht bearbeitet werden. Die außerordentlich lebens 
zähe Wurzel bildet gleich der Quecke größere Mengen von Ausläufern, und 
jedes Stückchen gibt eine neue Pflanze. Fortgesetztes Abstechen der er 
scheinenden Blätter während des ganzen Sommers bringt die Pflanzen 
langsam zur Entkräftigung, doch dauert dieser Vernichtungskrieg jahrelang. 
Das einzige Mittel ist starke Jauchedüngung, möglichst eine Beigabe von 
Kainit und Thomasschlacke, zweimaliges tüchtiges Durcharbeiten des Bodens 
mit Pflug und Egge und darauffolgender Rübenbau, In leichterem Boden 
kann auch dichter Grünfutterbau betrieben werden, nur ist darauf zu achten, 
daß nach dessen Aberntung der Boden nicht lange müßig liegen bleibt, 
sondern wieder eine baldige Bearbeitung erfährt; im folgenden Jahre wird 
Anbau von Kartoffeln und deren sorgfältige Bearbeitung den noch etwa 
erscheinenden Nachzüglern den Garaus machen. Es ist stets Rücksicht zu 
nehmen, daß die Lattichwurzeln ein Jahr im Boden liegen bleiben, ohne 
völlig abzusterben, und daß zur völligen Vertilgung zwei Jahre gehören, 
während denen die Wurzeln keine Ruhe im Boden haben dürfen. Vor 
stehendes hat sich bei den meisten Unkräutern, die im Boden Ausläufer 
bilden, als erfolgreich erwiesen.
	        
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