Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1902 (1902)

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gleichzeitig ausgepreßten Koth wird dadurch verhindert, daß das oben be 
schriebene Leintuch direct unter dem After abschließt. Ist dies nun geschehen, 
so wird für das Hintertheil der Kuh eine reinliche, möglichst hohe Streu 
bereitet, so daß das Hintertheil höher zu stehen — und sollte sich das 
Thier legen, höher zu liegen kommt als das Vordertheil. Liegt die Kuh 
und ist sie nicht zum Aufstehen zu bewegen, so sucht ein Mann den Vorfall 
zu umfassen und vorsichtig etwas in die Höhe zu heben, so daß ein anderer 
das bereit gehaltene Leintuch unter den Vorfall legen kann. Im übrigen 
wird ganz wie früher verfahren, nur ist darauf zu achten, daß keine Schmutz 
theile an der Gebärmutter haften. 
Ferner räume man die nebenstehenden Thiere weg, damit dieselben 
nicht auf den Vorfall treten können. Auch Säcke sind bereit zu halten, um 
eventuell das Thier aufheben zu können. 
Mit diesen wenigen Anordnungen wird dem Eingreifen des Thier 
arztes oder sonst einer in dieser Beziehung geübten Person geradezu vor 
gearbeitet und eine Verschlimmerung des Vorfalles durch Anwendung von 
sogenannten Hausmitteln verhütet. Th. Solching er. 
Abtrocknen der Pferde. 
Besonders bei edlen Thieren ist darauf zu sehen, daß dieselben nach 
der Verwendung vollkommen abgetrocknet werden, da diese bei ihrer feinen 
Haut und Behaarung der Erkältung viel mehr ausgesetzt sind als gewöhn 
liche Arbeitspferde. Das wird nach den neuesten Beobachtungen viel besser 
dadurch bewirkt, daß man den Thieren Gelegenheit gibt. sich in trockenem, 
feinem Fluß- oder Seesand zu wälzen. Die Pferde brauchen in diesem 
Falle nicht so lange herumgeführt zu werden, weil sie beim Walzen ohne 
dies Bewegungen machen und infolge dessen sich nicht so schnell abkühlen; 
außerdem fällt die langwierige Procedur des Abreibens, bei welcher im 
Sommer Pferd und Diener wieder in Schweiß gerathen, weg. Der Ort, 
wo dies geschieht, muß allerdings zugfrei und darf nicht zu kalt sein. Wie 
sehr diese Uebung der Natur der Pferde entspricht, sieht man daraus, daß 
sie sich sehr bald daran gewöhnen und später den Moment kaum erwarten 
können, wo sie des Geschirres entledigt sind. Anfangs, wo ihnen dies fremd 
ist, werden sie mit Sand beschüttet und abgerieben, und sehr bald fühlen 
sie sich so wohl dabei, daß sie von selbst sich durch Walzen diesen Genuß 
verschaffen. Dr. A. M. G. 
Der Cultur schädliche Kräuter. 
Von Georg Hinterhuber, emer. Apotheker. 
Obwohl gewiß anzunehmen ist, daß alles in der Natur einen bestimmten 
Zweck hat, so ergibt sich diese Zweckmäßigkeit doch auf verschiedene Weise 
zu erkennen, und vieles, was dem einen nützlich ist, ist dem anderen schädlich. 
Die hier nachstehend angeführten Pflanzen sind vermöge ihres überwuchernden 
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