Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1901 (1901)

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Fortschritten auf den Gebieten des Fischereiwesens ist wohl kein" anderer Name 
so innig verbunden als der Hans Köttls, des Besitzers der künstlichen 
Fischzuchtanstalt in Redl-Neukirchen. 
Diese Fischzucht-Mn st er anstatt ist nicht nur die älteste und größte 
Oberösterreichs, sondern muß auch zu den ältesten und hervorragendsten der 
Monarchie gerechnet werden. In seiner rastlosen Thätigkeit hat Köttl nicht 
nur als einer der ersten Pionniere auf diesem Gebiete bahnbrechend gewirkt, 
sondern es auch verstanden, bis heutigentags an der Spitze des Fortschrittes 
zu marschieren und nicht nur sich, sondern auch anderen die Errungenschaften 
der Neuzeit auf diesem Gebiete zunutze zu machen. 
Im Jahre 1829 auf dem Schmidbauerngute zu Hochmoos, Pfarre 
Ungenach bei Vöcklabruck, geboren, sehen wir Köttl sich im Jahre 1863 der 
Fischzucht zuwenden und allmählich seine Teiche vermehren. Nachdem derselbe 
1868 bereits drei Teiche (vergl. Abbildung) im Besitze hatte, errang er sich 
1869 in Linz die große silberne Medaille und gründete den ersten Fischer 
club, zu dessen correspondierendem Mitgliede er ernannt wurde. Der ersten 
Auszeichnung in Linz folgten eine ganze Reihe weiterer, so daß Köttl 
gegenwärtig 25 
Staatsmedaillen, 
viele andere Me 
daillen, Ehren 
preise, Diplome 
u. s. w. sein 
Eigen nennt. Der 
stets fortschrei 
tende Fischzüchter 
berief 1879 den 
ersten österreichi 
schen Fischereitag 
nach Kammer, 
veranstaltete 
1883, 1885 und 1893 Fischerei-Ausstellungen auf seinem Besitze und ist 
auch 1900 auf der Ausstellung in Salzburg wieder mit hervorragenden 
Preisen, darunter Ehrenpreis Sr. Majestät, ausgezeichnet worden. 
Auf Nahelegen der k. k. oberösterreichischen Landwirtschafts-Gesellschaft 
hatte Köttl auch bei der Weltausstellung 1873 in Wien ausgestellt und 
wurde ihm die Verdienstmedaille zuerkannt. Als Anerkennung der hervor 
ragenden Thätigkeit auf fischwirtschaftlichem Gebiete erhielt Köttl 1894 das 
silberne Verdienstkreuz mit der Krone und fungiert derselbe als Fischerei- 
Sachverständiger des k. k. Ackerbau-Ministeriums. Vor 20 Jahren gründete 
der unermüdliche Fischzüchter den Vöcklabrucker Bezirks-Fischereiverein, dessen 
Obmann derselbe durch 10Jahrewar. Gegenwärtig zähltKöttl22 Ehrendiplome. 
Von den ursprünglichen kleinen Anfängen hat Köttl im Laufe der 
Jahre seine Fischzuchtanstalt in mustergiltiger Weise ausgebaut und ver 
größert, so daß sich derzeit 29 Teiche sowie der Vöcklafluß in einer Länge 
von 5700 Meter und sämmtliche Mühlbäche der Gemeinde Neukirchen in 
seinem Besitze befinden. 
Köttls Anstalt vor 32 Jahren.
	        
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