Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1901 (1901)

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Kuh B gab 1987 Kilogramm Milch, woraus 66 5 Kilogramm 
Butter fabriciert wurden bei 1 K 58 4 h Futterkosten per Kilogramm Butter. 
Trotzdem nun, daß Kuh A mehr Milch und mehr Butter produciert 
hatte, war sie doch die schlechtere von diesen zwei schlechtesten Futter 
verwertern der 354 Kühe; deren beide besten dagegen: 
Kuh 0 gab 7740 Kilogramm Milch, woraus 271 Kilogramm Butter 
fabriciert wurden bei 69'4 Ir Futterkosten per Kilogramm Butter; 
Kuh D gab 4972 Kilogramm Milch, woraus 185 Kilogramm Butter 
fabriciert wurden bei 74'6 h. Futterkosten per Kilogramm Butter. 
Aus diesen Beispielen ergibt sich die Nothwendigkeit, auch bei der 
Fütterung zu individualisieren, da es sonst ganz unvermeidlich ist, einige 
Thiere zu reichlich, andere wieder zu kuapp zu füttern und somit eine 
Anzahl unproductiver Fresser im Stalle zu haben. 
Hier will ich nur das Nützliche und Nothwendige einer geordneten 
und regelmäßigen Milchmessung oder Wägung und das Verfahren dabei 
kurz darlegen. Die meisten, namentlich die kleineren Landwirtschaftsbesitzer 
leben sich in den Glauben hinein, daß sie auch ohne Messungen und 
Wägungen ihr Vieh inwendig und auswendig genau kennen und taxieren! 
Dieselben würden aber ihren Irrthum ^ 
bald erkennen, wenn sie Messungen 
und Wägungen vornehmen würden! 
Zur Feststellung des Milch 
erträgnisses der einzelnen Kühe müssen 
regelmäßige Probemelkungen stattfin 
den, mindestens monatlich zweimal, den 
1. und 15., besser noch allwöchentlich 
an einem bestimmten Tage. Das 
Ergebnis des jedesmaligen Probe 
melkens wird in einem hiefür mit 
geeignetem Schema versehenen Buche, 
dem Melkregister für die betreffende 
Kuh, notiert. (Vergl. Probemelktabelle 
dieses Kalenders. D. Red.) Am 
Schlüsse der Lactationsperiode werden 
die Probemelkergebnisse summiert, 
ebenso die Anzahl der Probemelktage 
festgestellt. Mit der Anzahl der 
Probemelktage wird die Liter- oder 
Kilozahl des Probemelkergebnisses 
dividiert und erhält man nun den 
Durchschnittsmilchertrag pro Tag, 
dieser multipliciert mit der Anzahl 
m 
Milchständer mit Maßstab. 
der Melktage während der Lactationsperiode gibt die Summe der von der 
Kuh producierten Milch! 
Das älteste, zugleich umständliche und zeitraubendste Milchmeßverfahren 
ist das mittelst Vr, V2-, U* und i/g-Litermaß, und nur dort angezeigt, 
tvo die Milch von zwei bis vier Kühen zu messen ist. 
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