Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1915 (1915)

Die Bedeutung des Kalkes 
Düngemittel 
in allen Korngrößen. 
Telegrammadresse: Kalkwerke Solling 
Telephon: Solling llr. 7 
Eigene Industriegleise 
frischen und doch billigen 
Btzkalk 
in Srleh- und Staubform liefert durch 
die k. k. üandwirfschafts*6esellsdiaft 
in üinz, Bethlehemstraije llr. 
ermäßigten Frachtsätze 
Slots Tagger 
Kalk» und Schofterwerksbesitzer in 
Solling (Salzburg) 
:: Lieferung von uorzüglichsfem :: 
tffirbbnfb Bauzwecke 
3IUCKKU1K und die ehern. 
========= Industrie. ===== 
Quefsdisdioffer und Sand 
wird wohl nirgends in ihrer vollen 
Gänze erkannt und gewürdigt, in den 
meisten Fällen wird dessen Wert aber 
vollständig verkannt. Und doch hat 
der Kalk im Boden eine ungemein 
weitgehende und vielseitige Funktion! 
In erster Linie ist er ein an und 
für sich wichtiger und unentbehrlicher 
Nährstoff für die Pflanzen, von wel 
chen einzelne Gruppen desselben in 
größeren Mengen bedürfen — wir 
erinnern nur an die verschiedenen 
Kleepflanzen, vor allem die Luzerne, 
die Hülsenfrüchte usw. (vgl. Zusam 
menstellung „Landw. Zeitschr. f. OÖ.“ 
i. Sept. 1912), die wir direkt als 
Kalkpflanzen ansprrechen. 
Weiter wirkt der Kalk ungemein 
belebend auf die Gesamttätigkeit 
des Bodens ein; durch ihn erfolgt 
eine ganze Reihe von Umsetzungen 
und Auflösungen wichtiger Pflan- 
zenftährstoffe, ebenso wie auch die 
organischen Stoffe: Pflanzenreste, 
Stalldünger tisw., in ihrer Zersetzung 
in Humus eine Beschleunigung er 
fahren. Größere Mengen von Säure 
werden durch den Kalk gebunden 
und dadurch für unsere Kulturpflan 
zen unschädlich gemacht. Der Kalk 
erwärmt weiter den Boden, macht 
einen schweren, bindigen Boden lo 
ckerer und erleichtert dadurch sowohl 
die Bearbeitung wie die Entwicklung 
des Wurzelsystems der Pflanzen und 
stellt schließlich auch für das Wachs 
tum der Bakterien günstige Lebens 
bedingungen her. 
Nachdem aber durch die Kalk- 
zufuhr die verschiedenen Nährstoffe 
schneller und leichter löslich und für 
die Pflanzen aufnehmbarer werden, 
so ist für einen entsprechenden Er 
satz Vorsorge zu treffen, damit das 
Sprichwort: Der Kalk mache reiche 
Väter, aber arme Söhne, nicht wahr 
wird. Wenn auch verschiedentlich 
schon beim äußeren Anblick der Ve 
getation usw. ein Schluß auf die 
Kalkarmut möglich erscheint — Auftreten von Sauerampfer und anderen Ampferarten, von 
Schachtelhalm, Wucherblume, Ackerspörgel usw., Fehlen von Schmetterlingsblütlern, rot 
braune Färbung der Wassergräben — die Sandböden zu ca. 4 / 5 kalkbedürftig sind, so kann es 
doch gar nicht warm genug empfohlen werden, sich bei der nächsten landw.-chem. Versuchs 
station seinen Boden auf Kalkgehalt untersuchen zu lassen. Auf Wunsch ist auch die Fa. Tagger 
bereit, bei Frankoeinsendung eines kleinen Musters Ackererde, die Untersuchung mit speziell 
hiefür angeschafften Apparaten vorzunehmen. Sehr treffend bemerkt Dr. H. Stutzer, daß „der Kalk 
die erste und wichtigste Bedingung zu einer lohnenden Verwertung aller Düngemittel“ ist. 
Wurde der Mangel des Bodens an Kalk erkannt, so kann die Zufuhr entweder als Mergel, 
aber nur dann erfolgen, wenn es sich um..geringe Entfernungen handelt; sonst kommt der rohe 
Kalkstein oder der gebrannte Kalk (Ätzkalk) allein in Betracht. Staubkalk 
längeres Lagern schon in feines Pulver aufgeschlossen wurde, ist minderwertig. 
Die zweckmäßig anzuwendende Menge richtet sich selbstverständlich vor 
natürlichen Gehalt des Bodens, teilweise auch nach den zu kultivierenden Pflanzen, und schwankt 
diesbezgl. zwischen io—30 Mtrztr. per Hektar. Dr. A. M. Grimm. 
Landwirten, die sich eingehend über Anwendung und Wirkung der Kalkdüngung bei dei 
verschiedensten Bodenarten informieren wollen, sei das Buch „Kalk- und Mergeldüngung“, her 
ausgegeben vom Direktorium der deutschen Landwirtschafts - Gesellschaft, Berlin SW, Koch 
straße 73, Preis 2 Mark, angelegentlichst empfohlen.
	        
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