Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1897 (1897)

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sind für denselben Patente im Auslande erworben. Derselbe kostet im 
Deutschen Reiche portofrei nach jeder Poststation einschließlich Emballage 
und Kiste 13 Mk. 50 Pf. bei Voreinsendung oder Nachnahme des Betrages 
an den Erfinder Herrn F. Wolff in Prenzlau, Kreuzstraße 19, oder an 
das Seeretariat der k. k. oberösterreichischen Landwirtschafts-Gesellschaft in 
Linz.' Von allen Seiten wird diesem Apparate die reichste Anerkennung 
zutheil. 
Einige Worte über Lolzverschwendung. 
Die Holzverschwendung oder der unwirtschaftliche unnöthige Verbrauch 
des Holzes, das Zurücklassen der Aeste und Bäume im Walde re. ist eines 
der größten Uebel für die Wälder. 
Eine Verschwendung muß es z. B. genannt werden, wenn der Wald 
besitzer die alten haubaren Stämme eines mit dichtem Unterwuchse versehenen 
Waldes nicht fällen läßt, solange der Unterwuchs noch nieder ist, um den 
selben als. künftige Bestockung der Waldfläche benützen zu können. Durch zu 
langes Ueberhalten dieser Althölzer wird, insbesondere wenn diese ziemlich 
nahe beisammenstehen, der bestehende Unterwuchs einerseits in seinem Wachs- 
thume gehemmt, anderseits bei zunehmendem Höhenwuchse umsomehr beschädigt, 
je älter derselbe unter der Beschirmung des alten Holzes geworden ist. Eine 
Herausnahme der Althölzer ist dann ohne Schaden nicht mehr möglich. In 
dem Unterwuchse wird durch die Fällung und Aufarbeitung der starken 
Hölzer die Rinde einer großen Zahl junger Stämmchen abgeschürft, letztere 
umgebogen und abgebrochen. Dadurch entstehen große Lücken, welche eine 
solche Ausdehnung annehmen, daß der noch vorhandene horstweise Nachwuchs 
gar nicht mehr verwendet werden kann und die ganze Flüche einer neuen 
Aufforstung unterzogen werden muß. 
Eine sehr große Holzverschwendung besteht auch darin, daß in manchen 
Wäldern das Klafterholz mit der Axt in die bestimmte Länge gebracht und 
eine Menge Holz zu Spänen zerhauen wird, die meistens im Walde unbenützt 
liegen bleiben. Dieser Verlust ist größer, als man gewöhnlich glaubt. Dieser 
Verschwendung ist nur dadurch abzuhelfen, daß alles spaltige Holz gesägt 
und nur das schwache Prügelholz entzweigehauen wird. 
Eine andere, ebenfalls sehr beträchtliche Holzverschwendung entsteht, 
wenn die Bäume im Walde nicht so nahe wie möglich über der Erde ab 
gehauen und die Stumpfen oder Stöcke der Fäulnis überlassen werden. Es 
ist daher im Interesse des Waldbesitzers gelegen, alle Bäume sehr nahe über 
der Erde zu hauen. Wo aber die Umstände das Stockroden zulassen, muß 
die Vorkehrung getroffen werden,, daß die Stöcke, welche man in diesem 
Falle — um sie leichter ausroden zu können — 30 bis 35 Centimeter hoch 
machen läßt, mit den Hauptwurzeln ausgebrochen und benützt werden. 
Eine sehr empfindliche Holzverschwendung tritt ein, wenn das Holz, 
solange es nicht dürr und trocken ist, also grün verbrannt wird. Es ist 
eine unverantwortliche Holzverschwendung, wenn grünes Holz verbrannt 
wird, da erfahrungsgemäß mit 2 Cubikmeter dürren oder trockenen Holzes 
ebensoviel ausgerichtet werden kann als mit 3 Cubikmeter frischen oder
	        
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