Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1883 (1883)

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und desinsizire den Stand des Mutterthieres durch Aus- und Abwaschen 
desselben —- sowohl Boden, als auch Wände, Futternische re. — mit 
-acidum carbolicum crystallisatum purum —• von welchem man ein 
Theil in 100 Theile Wasser löst. Zeigen sich nach dem Abortus des einen 
Mutterthieres bei einem anderen benachbarten zweiten Thiere die früher er 
wähnte Schwellung und Röthung der Scheide, so liegt die Vermuthung nahe, 
daß einzelne Individuen der früher genannten Bakterien in die Scheide dieses 
Thieres eingewandert sind und ist in diesem Falle das Vertilgen dieser 
Thierchen das beste Mittel, da nach Beseitigung der Ursache auch die Wirkung 
aufhören muß. 
Das erwähnte Vertilgen dieser Bakterien erzweckt man durch vorsichtige 
Injektionen in die Scheide des erkrankten Mutterthieres von einer Lösung 
des übermangansauren Kalis in überschlagenem Wasser und zwar nimmt man 
1 Theil des Kali bypermanganicum und 100 Theile Wasser". 
Aus vorstehendem Rezepte ergibt sich nun, wie ich es thatsächlich er 
fahren habe, daß die Karbolsäure nicht bloß als Desinfektionsmittel vorzüglich 
ist, sondern auch, wenn ein Mutterschwein, dessen Fötus mit Bakterien be 
haftet war, wegwirft, dazu dient, die Wanderung der genannten Schmarotzer- 
thierchen in andere trächtige Thiere zu verhüten. Natürlich wurde das 
Rezept befolgt und seitdem ist nie wieder ein derartiger Fall wie im Jahre 
1874 zu beklagen gewesen, trotzdem die Zahl der Züchterinnen in der Regel 
jetzt zwanzig bis dreißig beträgt. 
Seifert. 
Aklertei. 
Verein zur Förderung der Interessen der land- und forstwirth- 
schaftlichen Beamten?) 
Die Gründung dieses unter dem Präsidium des Herrn Franz Grafen 
Falkenhayn und Arthur Freiherrn von Hohenbruck stehenden Vereines wurde 
im Jahre 1880 realisirt. 
Der Verein hat in seinem Programme zwei Aufgaben, deren Erfüllung 
die vitalsten Interessen der land- und forstwirtschaftlichen Beamten berührt. 
Die eine dieser Aufgaben besteht in der Vermittlung von Stellen für 
dienstsuchende Beamte, die andere hat die Altersversorgung der Vereins 
mitglieder zum Ziele und diese wollen wir in unserer vorliegenden Abhandlung 
besprechen. 
Das Vereinsdirektorium gewann nach reiflicher Erwägung die Ueber 
zeugung, daß die Versorgung der Beamten am besten durch Versicherung 
einer Rente durchzuführen ist. 
,*) Die Geschäftsleitung befindet sich in Wien, IV. Bezirk, Waaggasse Nr. 4.
	        
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