Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1883 (1883)

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Der Obstmuttergarten, ^ Joch — 0*1439 Hektar messend, ist mit 
61 Birnensorten, 
62 Aepfelsorten, 
2 Pfirsichsorten, 
3 Aprikosensorten, 
9 Kirschensorten, 
20 Pflaumensorten, 
in Summa mit 157 Obstsorten bepflanzt. 
Diesen werden die Edelreiser entnommen und, wenn Ueberschuß, solche 
an oberösterreichische Landwirthe abgegeben. 
Da auch durch den Baumschnitt in der Edelschule viele gewonnen 
werden, konnten heuer über 2000 Edelreiser zur Vertheilung kommen. Die 
meisten Obstmutterbäume haben sich von den Folgen des Winters 1879/80 
erholt, die anderen wurden durch neue ersetzt. 
Wenn einer oder der andere derselben Früchte ansetzt, so sind sie ein 
willkommenes Demonstrations-Objekt zur Pomologie für die Zöglinge und 
Baumwärter. 
Die Baumschule, mit l x / 2 Joch ----- 0*8634 Hektar Flächeninhalt, in 
8 Schläge eingetheilt, ist mit 18.000 Bäumchen bepflanzt. 
Der Rotation zur Folge sind nur immer wechselweise 6 Schläge besetzt, 
2 unbepflanzt, um sie zur Aufnahme eines neuen Satzes vorzubereiten. 
Demnach wurde heuer im Frühjahre der 1. Schlag geräumt, und die brauch 
baren Bäumchen nach allen Richtungen Oberösterreichs verkauft. 
Es ist zu hoffen, daß sich der Ertrag in den nächsten Jahren aus 
einem jeden Schlage auf zirka 1000 fl. wird steigern lassen. 
Der Bienenstand (Krainer Race) hat sich in Folge des vorjährigen 
ungünstigen Herbstes und des heurigen Frühjahres nicht vermehrt, doch sind 
die vorhandenen 4 Völker sehr kräftig. Auch wurden bessere Bienenwohnungen 
nachgeschasft. 
Im Wintersemester erhalten die Zöglinge des 1. Jahres wöchentlich 
2 Stunden theoretischen Unterricht in der Bienenzucht. Im Sommer werden 
sie zu Praktischen Uebungen beigezogen. 
Auch wird dem Anbau und der rationellen Behandlung des Flachses 
eine besondere Aufmerksamkeit zugewendet, und erhielt die Anstalt von der 
k. k. obderennsischen Landwirthschafts-Gesellschaft leihweise eine Flachsbrech- 
und Schwingmaschine, welche letztere auch von den Landwirthen der Umgebung 
fleißig benützt wird. 
Der Rindviehstand besteht aus zirka 45 Stück. 
Das Gespannvieh besteht aus 6 Pferden und 6 Ochsen. 
Im Vorjahre wurden zu Zuchtzwecken 2 Stutfohlen der Pinzgauer 
Race angekauft, welche vortrefflich gedeihen. 
Der Schweineviehstand umfaßt zirka 30 Stück und werden sowohl 
Berkshire und Jorkshire Schweine rein gezüchtet, als auch die englischen Eber 
zur Kreuzung mit Schweinen der Landrace verwendet. 
Was Viehzucht anbelangt, so haben sich die Montafoner als die hier 
geeignetste Rinder-Race schon hinlänglich bewährt und sind schon mehrere 
vortrefflich gelungene Exemplare Eigenzucht dieser Race vorhanden.
	        
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