Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1872 (1872)

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daß dieses gute Institut von den Gemeinden Niederösterreichs, welche Wald 
besitzen, mehr gewürdiget würde, da die in demselben herangebildeten jungen 
Leute zur Bewirthschaftung solcher Wälder sich recht gut eignen würden. 
4. Zur Hebung der Rindviehzucht wurde der bedeutende Betrag von 
17.065 fl. 38 kr. verwendet und sind hiefür 72 Stiere, 21 Kalkarmen und 
1 Kuh angekauft worden. Die angeschafften Thiere gehörten meist der Mon 
tafoner - und Allgäuer Race an, als derjenigen, welche das mit dem Ankauf 
der Zuchtrinder betraute gönnte für die geeignetste hält, um die Rinderzucht 
in Niederösterreich zu verbessern. Wenn von den meisten Bezirken gewöhnlich 
nur Mürzthaler und Mariahofer Stiere verlangt werden, so geschieht dies, 
wie die Erfahrung gezeigt hat, nur deßhalb, weil die Vorzüge der oben ge 
nannten Racen noch zu wenig gekannt sind; überall aber, wo solche Thiere 
zur Versteigerung gebracht werden, finden sie bald die gebührende Anerken 
nung. Die weiblichen Thiere werden ebenfalls gerne gekauft und durch den 
erst im heurigen Jahre begonnenen Ankauf von Zuchtkälbern, welche reißenden 
Absatz finden, wird es in kurzer Zeit gelingen, eine Menge dieses schätzbaren 
Materiales ins Land zu bringen; es bleibt nur zu wünschen, daß die im- 
portirten Thiere sich dann auch der nöthigen Pflege erfreuen mögen. 
5. Zur Hebung der Pferdezucht wurde im vorigen Jahre ein sehr schö 
ner Anlauf genommen und wird hoffentlich im heurigen Jahre fortgesetzt 
werden. Die Pferde - Ausstellung in Gänserndorf, wobei 7 Zuchtstuten, 
welche für den Betrag von 2992 fl. 15 kr. angekauft worden waren, durch 
das Loos an tüchtige Pferdezüchter der Bezirke Großenzersdorf, Marchegg 
und Matzen vertheilt und nebstbei Geldprämien im Betrage von 850 fl. zu 
erkannt wurden, war die erste Frucht der neugebildeten Sektion für Pferde 
zucht, an welcher sich die bessern Pferdezüchter des Landes betheiligen. 
6. Zur Förderung der Schweinezucht sind 1182 fl. 92 kr. verausgabt 
worden, wofür 7 Eber und 6 weibliche Thiere angekauft und an die Be 
zirke vertheilt wurden. Wenn diese Maßregel nur noch durch ein paar Jahre 
mit Consequenz fortgesetzt wird, so ist eine Umwandlung der niederösterrei 
chischen Schweinezucht erzielt, welche die besten Früchte tragen muß. 
7. Auch die Bemühungen zur Einführung der Seidenzucht wurden. 
fortgesetzt, indem für den Betrag von 1117 fl. 9700 Maulbeerbäume £ 
8700 Heckenpflanzen angekauft und an die Bezirksvereine vertheilt ** 
96 fl. zur Anschaffung von Original-Japansamen verwendet und * om v "' 
fall bei der Einlösung der im Lande erzeugten Cocons getragen ' er 
Fortschritt, der in diesem Zweige bereits gemacht worden ist 
aus, daß 1733 Maßt Cocons zur Einlösung gelangten 
Ai wurde; der 
ergibt sich dar- 
jahre nur 846, und zwei Jahre vorher gar nur 23? ytoftljrcnb int Vor 
fern sind. Hiebei ist zu bemerken, daß die Seiden - Maßl emgelost war 
mengen zur Einlösung bringen, welche sie nicht ^derc^ Weist ° verka- / 
können, so daß die Gesammtmenge aller im s 1 + rc o ^n 
falls eine viel größere gewesen ist * anbc "Mgien Cocon?, jeden- 
bringen, haben beträchtliche Auslaq--.^ ln wf.3 U 
bringen werden. ' " verursacht, welche aber re.chüche Zinsen 
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