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leren Werkzeuge angewendet, und man wird
beim 4. Stich bereits eine Tiefe von nahe
zu 4 Fuß erreicht haben. Hierauf werden
die Wandungen egal abgestochen, sodann mit
dem großen und kleinen Schöpfer das lockere
Erdreich herausgenommen und auf diese Weise
das Lager der Röhren vorbereitet. Die aus
gehobene Erde wird möglichst nahe am Graben
rand abgelagert. Nach dem man sich nochmals
von dem gleichmäßigen Gefälle überzeugt hat, schreitet man zum Einlegen der
R ö h re n. Dieses erfordert die größte Präzision und es muß deßhalb sehr vor
sichtig zu Werke gegangen werden. Das ganze Verfahren kann hier nicht im
Detail auseinandergesetzt werden, weßhalb wir nur erwähnen wollen, daß
in der Regel zwei Draineurs zusammenhelfen müssen, von denen der eine
mit Hilfe des sogenannten Schwanenhalses das Röhrenlager von allen
Unebenheiten zu befreien hat, worauf dann der andere, der sogenannte Le
ger, die Röhren einlegt.
Diese Arbeit wird in der Weise vorgenommen, daß in der Regel vom
tiefsten Punkt aus begonnen, also gegen das Gefälle gearbeitet wird. Die
Röhren müssen so fest an einander gelegt werden, daß, wenn man eine
herausnehmen will, die beiden zunächst liegenden sich mit in die Höhe zie
hen. Wenn auf diese Weise eine Strecke gelegt ist, so müssen die Röhren
sofort mit einer 6 bis 9 Zoll dicken Erdschichte eingedeckt werden und es
hat dieß auf die Art zu geschehen, daß von der unteren Grabenwandung
mit der Stichschaufcl Erde abgestochen, auf die Röhren gelegt und dann
etwas fest getreten wird. Hiebei ist übrigens sehr Obacht zu geben, daß
keine der Röhren verschoben werde. Man hüte sich insbesondere die Ein
deckung der Röhren durch Einwerfen der Erde vom Terrain aus zu bewerk
stelligen. Auf die angegebene Weise wird der ganze Röhrenstrang eingelegt,
hierauf mit dem vorher ausgegrabenen Erdreich eingefüllt und dann der
beim Anfang der Arbeit abgestochene Rasen daraufgegeben.
Zum Schluffe unserer Erörterung über das Legen der Röhren, wollen
wir noch einige Bemerkungen über die Anwendung der sogenannten M u f-
f e l n machen. Dieses sind zylinderförmige, 2 bis 3 Zoll lange, gebrannte
Röhrenstücke, welche über den Stoß zweier Röhren gelegt werden und das
Eindringen von Triebsand, Schlamm oder sonstigen Material verhindern
sollen.
Wir haben bei unserer Beschreibung des Legens der Röhren auf die
Anwendung dieser Muffeln gar keine Rücksicht genommen und zwar aus
dem Grunde, weil dieselben nur in den äußerst seltensten Fällen noch zur
Anwendung kommen, indem sie eines Theiles das Anlage-Kapital vergrö
ßern, andern Theils aber nach den gemachten Erfahrungen das Versanden
der Drains nicht nur nicht schützen, sondern sogar leichter herbeiführen.
Wir wollen für unsere Behauptung auch einige Beweisgründe aufführen.
Die Muffeln sollen sich leicht auf die Röhren aufstreifen lassen. Da
nun aber die Röhren in den seltensten Fällen ganz rund sind, so wird
immer zwischen Röhre und Muffel ein kleiner Spielraum bleiben und wird