Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1900 (1900)

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wickelnden Kohlensäure gesprengt werden könnte. Diese Gefahr ist um so 
größer, weil das Faß von nun an immer spundvoll gehalten werden muß. 
Hat man einen Gährspund in Anwendung gebracht, so braucht man sich 
in dieser Beziehung keine weiteren Sorgen zu machen, da der Wein ja 
vor dem Umschlagen in essigsaure Gährung geschützt ist und unter diesem 
Verschlüsse auch bereits die Nachgährung beginnt. Solange das auf das 
offene Spundloch gelegte Ohr noch ein zischendes, brausendes Geräusch im 
Fasse vernimmt, ist die Hauptgährung noch nicht als vollendet anzusehen; 
es darf infolge dessen auch das Faß um diese Zeit noch nicht fest ver 
schlossen werden. Im übrigen braucht man aber nicht zu ängstlich zu sein. 
Das Faß kann immerhin schon zugespundet werden, wenn das Prickeln 
der Kohlensäurebläschen so gering geworden, daß man es bei offenem Spund 
loch und aufgelegtem Ohre nur sehr schwach mehr hört. Zu warten, bis 
absolute Ruhe im Fasse herrscht, ist unnöthig, denn auch bei der Nach 
gährung hört die Entwicklung der Kohlensäure nicht gänzlich aus. Uebrigens 
wird dieses letzte Stadium der Hauptgährung dadurch meist schnell beendet, 
daß man das Faß zur Nachgährung an einen kühlen Ort bringt. Damit 
es möglichst spundvoll bleibt, wird von Zeit zu Zeit Wein nachgefüllt, 
um den durch Verdunstung (durch die Poren des Holzes) geschwundenen 
Faßinhalt wieder zu ersetzen. (Nach H. Timm, Der Johannesbeerwein je.) 
Zur Fütterung und Tränke -es Geflügels. 
(Mit Abbildungen., (Nachdruck vorbehalten.) 
Bildet die für die gegebenen Verhältnisse und Ansprüche passendste 
Rasse die Grundlage für eine rentable Geflügelzucht, beziehungsweise Haltung, 
so wird dieselbe in ihren Erfolgen erst gesichert nicht nur durch ent 
sprechende Wahl der Futtermittel, sondern auch durch die Art und 
Weise der Verabreichung des Futters. 
In dieser Hinsicht weiß jeder Geflügelzüchter, wie schwer es ist, allen 
Thieren, auch den zurückgebliebenen, schwächeren eine gleiche Portion Futter 
zukommen zu lassen; gewöhnlich werden 
diese letzteren vom Futtergeschirre ver 
drängt und bleiben deshalb in ihrer Ent 
wicklung noch weiter zurück. 
Diesen Uebelständen abzuhelfen, er 
scheinen die von uns in zahlreichen 
Abbildungen vorgeführten verschiedenen 
Futtergefäße geeignet, welche auch den 
weiteren Vortheil besitzen, daß eine 
Verunreinigung des Futters hintangehalten 
wird. Bon denselben sind Fig. 11, 14 und 
19 für Grobfutter und eine größere Anzahl 
von Thieren, Fig. 17 zur Fütterung von 
Futtergehäuse für Geflügel. Tauben bestimmt. Fig. 12,13, 15 und 20
	        
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