Volltext: Linzer Briefe 1876 (1876)

*— 
keit ist, daß Bildungsmitteln allein nicht ausreichen, sondern Han— 
deln in erster Linie eine Bedingung jeden, selbst auch des gering— 
sten Erfolges istt. 
Es fragt sich nun, welche Wege müssen betreten werden, 
um der Kleinindustrie auf eine lange Dauer hin aufhelfen zu 
können. Wir wollen es versuchen, diese Wege anzugeben.“ 
Zu allererst wird es wohl nothwendig sein, daß die Reprä— 
sentanten der Kleinindustrie sich in einen Verband oder Bund, 
gleich dem des Wiener und Brünner Gewerbebundes vereinigen, 
um mit vereinigter Kraft zu wirken. Die Bestrebungen dieses Bun— 
des sollen folgende Ziele haben:. — 
Die Anbahnung einer Bewegung in der Handels— 
welt für die Errichtung von Import-Gesellschaften zur Be— 
schaffung der besten und billigsten Rohmaterialien und 
die Errichtung von Exportgesellschaften zum Vertrieb der ge— 
werblichen Produkte. 
Errichtung von permanenten Ausstellungen fremder 
Concurrenzartikeln aus jenen Laͤndern, wo neue Absatzwege 
für die eigenen Produkte eröffnet werden sollen, zu dem 
Zwecke, damit die Gewerbetreibenden daran ihre Studien im 
Sinne des Fortschrittes machen könnten. 
Die Erxichtung von permanenten Waarenmuster-Aus— 
stellungen der eigenen Produktion, theils um eine Uebersicht 
der gesammten eigenen Produktionsfähigkeit jederzeit und 
für jedermann zu ermöglichen, theils um deren Concurrenz— 
fähigkeiten mit den fremden gleichartigen Artikeln sofort er— 
kennen zu lassen, und endlich theils um Speculationslustigen 
Anregung zu geben. 
Ferners die Erleichterung des Gebrauchs von Ma— 
schinen, wie namentlich der Gaskraftmaschinen, die für kleine 
Betriebstätten sich wirklich in vorzüglicher Weise eignen und 
von Werkzeugmaschinen aller Art— —— 
die Gewinnung intelligenter Hilfsarbeiter, dort wo 
daran ein Mangel sst und schließlich 
eine thunlichste zusammengreifende Organisation der 
verwandten Gewerbe, nach Art der Fabriksarbeitstheilung 
anzubahnen.— I 
Es ist nicht zu leugnen, daß diese Ziele eine große Auf— 
gabe bilden, welche mit krämerhaften Mitteln und zwerghaften 
Anstrengungen gewiß nicht gelöst werden kann, sondern große 
Mitteln und gebildete Geisteskraft erheischen. Da aber sowohl 
die materiellen Mitteln, als auch die Intelligenz in genügendem 
Maße hei uns vorhanden sind, so glauben wir nicht, daß wir 
ungehört unsere Stimme erhoben, sondern wollen die bessere Mei—
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.