Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

London—Paris—Berlin. 
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zurechtgefunden hat. Wenn man die Zeitungen liest und 
den Gesprächen lauscht, wenn man die Männer von 
Angesicht zu Angesicht sieht, die durch ihre Stellung und 
Verantwortung die Wünsche und das Leben ihrer 
Nationen verkörpern, dann hört man in seinem Innern 
ein paar Verse von Levertin: 
Lebender Atem der Völker, 
Heiß von Hoffnung und Kampf. 
Es liegt etwas wunderbar Bestrickendes in diesen 
gewaltigen Massenstimmungen, die einem, elementar wie 
Stürme und vielstimmig zusammengetönt aus unzähligen 
Ideen und Gefühlen wie Symphonien, entgegenströmen. 
Es bedarf einer gewissen natürlichen Skepsis, einer an 
geborenen oder erworbenen Urteilskunst, damit man sich 
nicht überwältigen läßt — genau wie der, der im Sturme 
steuert, das Ziel sicher im Auge behalten muß. Es gibt 
komische Beispiele dafür, wie Personen, die keine 
Ahnung von militärischer Einsicht besitzen, aufgetreten 
sind und einer erstaunten Welt ihre grundfeste Über 
zeugung mitgeteilt haben, daß diese oder jene Generale 
ihrer Aufgabe vollkommen gewachsen, oder daß diese oder 
jene Armee die beste in der Welt sei. Solche Äußerungen 
haben ja einen ganz natürlichen Heiterkeitserfolg ge 
habt, und es liegt mir fern, diese Lächerlichkeit für un 
verdient zu halten. Aber man kann doch einen erklären 
den und mildernden Gesichtspunkt anführen: Die 
Betreffenden haben mit einer gedankenlosen Unschuld, die 
in ihrer Art des naiven Reizes nicht entbehrt, jene 
Stimmung eingesogen, mit der die Luft an der Front 
und hinter den Linien geladen ist und die eine durch 
aus notwendige Vorbedingung für den Kampfwert einer 
Armee ist. Daß ein wichtiger subjektiver Faktor nicht