Volltext: Die Deutschen Österreichs und das neue Parlament

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gen, daß sie zusammenstehen, indem sie gleichzeitig 
versprechen, hinter ihnen zu stehen. 
Man pflegt das als Unmöglichkeit, als dem deut¬ 
schen Charakter widerstrebend zu bezeichnen. Gewiß: 
Das deutsche Volk ist ein Wölk von Ideologen. Ist 
aber deutsche Einigkeit nicht auch ein Ideal? Haben 
es uns nicht die deutschen Dichter gesungen und hat 
uns nicht der größte Mann unseres deutschen Volkes, 
hat uns nicht Bismarck gezeigt, daß man auch 
Deutsche einig machen kann? Ist er nicht in der Ge¬ 
stalt, der Erwürger der deutschen Zwietracht, ein natio¬ 
naler Heros geworden? Und hat nicht er gerade in 
dem vernichtenden Worte über die Herbstzeitlosen jene 
Politik verdammt, welche durch ein Spiel des Schick¬ 
sals gerade denen am liebsten ist, die seinen Namen 
am meisten im Munde führen; hat nicht er in dem 
von Poschinger erzählten Tischgespräch von uns ge¬ 
sagt: „Die Deutschen in Österreich gehen nicht zu¬ 
grunde, sie müssen es nur machen wie die Slawen, 
sie müssen unter einer Parole und Fahne marschieren, 
das getrennt Marschieren und vereint Schlagen ist 
allerdings eine bewährte Regel, aber nur dann, wenn 
man eine einheitliche Führung, wie die Moltkes, hat." 
Das also, was uns- die Wahlen bringen sollen, 
ist die große deutsche Partei. Ihre Grenze 
ist mit etwas gutem Willen leicht gezogen: Ich stelle 
mir vor, daß diese Partei alle jene Deutschen umfaßt, 
welche heute an den deutschen Schutzvereinen mitwir¬ 
ken oder mitzuwirken bereit sind. Sie ist unser Partei-
	        
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