Volltext: Die Grundlagen des rationellen Futterbaues für mittlere und kleinere Grundbesitzer

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Klima auf ihr zusagendem Boden und südlichen geschütz— 
ten Lagen gut fort. 
Es werden zwei Arten der Esparsette mit Vortheil 
cultivirt: 1. Die gemeine Esparsette — Onobrichis sativa 
— sie liefert nur Einen Schnitt und begnügt sich mit 
schlechterem Boden; 2. die zweischürige Esparsette — 
Onobrichis sativa bifera — sie wächst schneller nach und 
zibt zwei Schnitte, mithin den doppelten Ertrag der ein— 
schürigen, beansprucht aber besseren Boden und dauert nicht 
solange aus wie die einschürige. 
Beim Bezug von Samen ist daher Vorsicht nöthig 
und kann derselbe nur von reellen Samenhandlungen unter 
Garantie derselben für Reinheit und Keimfähigkeit bezogen 
werden, da sich beide Arten Samen nicht unterscheiden 
lassen und der Landwirt statt zweischürige zu demselben 
Preise einschürige erhielte. 
Bodenart. Am besten gedeiht die Esparsette auf 
kalkhaltigem trockenen Boden mit steinigem oder zerklüftetem, 
wasserfreiem Untergrunde ohne Thon oder Letten. 
Auf feuchtem kalten Thonboden oder nassem moorigen 
Boden gedeiht sie nicht, wohl aber noch auf seichtem, 
steinigen Kalkboden und sollte daher auf diesem Boden, 
auf welchem andere Klee-Arten nicht fortkommen, cultivirt 
werden, um insbesondere in trockenen Jahren dem Futter— 
mangel zu entgehen. 
Vorfrucht und Düngung ist wie beim Rothklee. 
Der Esparsettesame steckt in der Hülse und wird per Hektar 
200 Kilo, per Joch 120 Kilo zeitlich im Frühjahre auf ab— 
zetrocknetem Boden ausgesäet, um die Winterfeuchtigkeit 
zu erhalten, und mit der Ueberfrucht gut eingeeggt, und 
zwar doppelt geeggt nach der Länge und Breite des 
Feldes, um allen Samen unterzubringen. — 
Auf sehr leichtem steinigen Boden soll die Esparsette 
sammt der Ueberfrucht seicht untergepflügt und darnach 
das Feld geeggt werden. 
Die Reihensaat — Drillsaat — in 8em entfernten 
Reihen mit Maschine ist der breitwürfigen Saat vorzuziehen, 
weil ein Drittel Same erspart und derselbe durch die 
Schere der Säemaschine in gleicher entsprechender Tiefe 
ovon 3cm untergebracht wrd. I 
Die Ueberfrucht — Sommerweizen, Gerste oder 
Hafer — ist, nachdem die kleinen Esparsettepflanzen sich
	        
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