Volltext: Die Grundlagen des rationellen Futterbaues für mittlere und kleinere Grundbesitzer

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Hauptsache ist Reinheit des Samens und Keimfähig— 
keit, daher dessen Ankauf nur in renommirten Samen— 
handlungen stattfinden soll. 
Luzernesame ist oft mit dem Samen der Flachsseide, 
welche die Luzernepflanze als Schmarotzer umspinnt und 
tödtet, verunreinigt. 
Dieser Flachsseidesame ist rundlich, graubraun, mit 
rauher Oberfläche und kann durch. Kleesiebe mit 1125 Milli— 
meter Maschenweite entfernt werden. 
Die Pflege der Luzerne besteht in dem jährlichen 
Uebereggen im Herbste und zeitlichen Frühjahre bei ab⸗ 
getrocknetem Boden, ältere drei— bis vierjährige Luzerne— 
felder werden nach jedem Schnitte scharf übereggt zur 
Lüftung des Bodens und Zerstörung des Graswuchses, in 
der sorgfältigen Ueberwachung des Luzernefeldes behufs 
Vertilgung etwaigen Auftretens der Flachsseide. 
Solche befallenen Stellen sind dicht am Boden ab— 
zumähen, die abgemähten Pflanzen in einem Tuche zu 
sammeln, sonst wuͤrde beim Entfernen der Flachsseidesame 
verstreut werden. — 
Die abgemähte Stelle wird mit langem Strohhäcksel 
bedeckt, mit Petroleum getränkt und angezündet zur Ver— 
brennung der Flachsseiderückstände, sodann umgestochen und 
aufs neue mit reinem Luzernesamen besäet. 
Luzernefelder söllen nie mit Jauche — Gülle 
— überfahren oder auf dieselben Stallmist als Kopf— 
düngung gebreitet werden, weil dadurch der Graswuchs, 
welcher die Luzerne unterdrückt, begünstigt würde. 
Aeltere Luzernefelder werden durch Ueberführen mit 
lehmiger, kalkhaltiger Erde oder Mergel vor Winter und 
deren gleichmäßiger Ausbreitung nahezu verjüngt. 
Die Mahd der Luzerne soll stets vor ihrer Blüte 
vorgenommen werden, bei der Blüte hat sich der Stengel 
bereits verholzt und liefert dann weniger gutes Futter. 
Zur Samenzucht nimmt man von einem älteren 
Luzernefelde, welches im Herbste umgebrochen wird, den 
zweiten Schnitt und mäht, wenn die Kleehülsen dunkel und 
der Same in den Hülsen gelb ist. 
Die Luzerne laͤßt sich leicht trocknen, namentlich auf 
Heinzen und Pyramiden, sie wächst schnell wieder nach 
und gibt im Frühjahre den ersten frühesten und im Herbste 
den ketzten spätesten Grünfutterschnitt.
	        
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