Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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einzuführen, wozu er Beamte von den Ordensgütern in Schlesien berief. 1851 
räumte er einen Teil des Schlosses den Patres Redemptoristen ein, welche die 
Schloßpfarre übernahmen und unter der im Jahre 1863 folgenden Besitznach¬ 
folgerin des Erzherzogs, Ihrer königl. Hoheit der Erzherzogin Maria Theresia, 
Gemahlin Sr. königl. Hoheit des Grafen Heinrich von Chambord, im Jahre 1883 
das ganze Hauptschloß zur Benützung zugewiesen erhielten. Nachdem sich 
im Vorschlosse auch eine von genannter Besitzerin gestiftete dreiklassige Mäd¬ 
chenschule mit Kinderbewahranstalt und Arbeitsschule befindet, hat der gegen¬ 
wärtige Besitzer, Se. königl. Hoheit Don Alfonso von Bourbon und Austria-Este, 
der Erbe seiner 1886 verstorbenen Tante, nur höchst bescheidene Räume zur 
Benützung im Vorschlosse, so daß Puchheim eigentlich aufgehört hat, ein Herr- 
Puchheim miPdem Gebirge von der Richet-Höhe aus. 
schaftssitz zu sein. Trotzdem aber wird das Schloß vom gegenwärtigen Be¬ 
sitzer gut erhalten, nur die Gärtnerei wurde aufgelassen. Dafür finden die 
Wälder gegenwärtig eine besondere Pflege. Die groß angelegte Eischzucht- 
anstalt hat viel durch Wasserverunreinigung zu leiden. 
Heute ist Puchheim zu einem vielbesuchten Wallfahrtsorte geworden und 
ziert denselben eine prachtvolle Kirche, der Muttergott.es von der immerwähren¬ 
den Hilfe geweiht, zu der am 24. Februar 1886 der erste Spatenstich erfolgte, 
am 27. Juni desselben Jahres der Grundstein geweiht und gelegt und am 
5. August 1890 feierlich vom Bischöfe Doppelbauer konsekriert wurde. Erbauer 
dieser Kirche ist der Puchheimer Kirchenbauverein, der hofft, die Zahlung der 
Bauschulden in einigen Jahren vollzogen zu haben. Nach vielen Tausenden zäh¬ 
len jährlich die Besucher dieser Kirche, teils aus der nächsten Umgebung, aber 
auch aus fernen Gegenden. Derjenige, welcher die neue Kirche besucht, ver¬ 
säume auch nicht, der daran anstoßenden alten Schloßkapelle, die gleichfalls, 
wie die große Kirche, über Tag immer offen ist, einen Besuch abzustatten. 
Diese ist dem heil. Georg geweiht.