Volltext: Prodrom einer Monographie der böhmischen Trilobiten

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‚Diese schöne Art ‚besizt nur, 6—7 mm. Länge und ‚sammt : den ‚Dornen -höchstens 
6 mm. Breite, und ist .die kleinste Art dieser Gruppe. 
Wir fanden sie im Schiefer von Ptäk s. selten, 
TRINUCLEIDES. 
Kopf ‚halbkreisförmig oder quer-vierseitig ‚mit gerundeten Vorderecken und. sehr 
lang gedornten Hinterecken. Der Wangentheil umgibt hufeisenförmig die Glabella, und ist 
stets genetzt oder. punctirt. Er‘ wird aus drei Blättern gebildet, welche über einander lie- 
gen: der ‚Oberschale, der Zwischenschale, welche siebartig durchbohrt ist, und der Unter- 
schale oder dem Clypeus, Die Hinterdornen entspringen slets aus letzterer, welche nach 
vorn sich umstülpt und die, Kante des Randes bildet. ‘Die Surnnaht läuft hufeisenförmig um 
die Glabella, und ‚entspringt in der Mitte des Hinterrandes ‚der Seitenlappen ‚der: Glabella. 
Die letztere ‚ist. gelappt; bei Trinucleus setzt sich die Dorsalfurche durch die ganze Länge 
der Glabella fort, und bildet so eine vollkommen. dreibucklige Stirne; ganz gleich verläuft 
sie bei Polytomurus, doch liegen da die beiden Seitenlappen in fast einer; Ebene, ‚und in 
gleichem Zusammenhange. mit dem Wangentheile; bei beiden Gattungen laufen über die bei- 
den Seitenlappen der Glabella zwei Linien, welche am hintern äussern Winkel entspringen, 
schief nach vorn und innen 1 gehen, und sich in der Mitte der Dorsalfurche vereinigen ; SO 
dass sie ein langschenkeliges- Dreieck mit schmaler Basis einschliessen. Bei Polytomurus 
findet man am Mittellappen, zur Seite der Dorsalfurche ,. nach lıinten zwei kurze, Längsein- 
schnitte ,. welche zwei kleine, nach hinten gerichtete Appendicularlappen bilden. _ Nacken- 
furche und Nackenring deutlich, letzterer oft in der Mitte mit einem .Dorn besetzt. Leib 
viel schmäler als das Kopfschild; sechs Leibringe; Spindel gewölbt; Pleuren flach, an den 
Spitzen herabgebogen, gefurcht. Pygidium dreieckig,. gerundet, flach, gerippt;‘ mit durchlau- 
fender Spindel: = 
Iypostom ‚dreieckig, mit abgestutzten Basilarwinkeln, am Clypearrande mit zwei seit- 
lichen Verdickungen des Randes: und einer‘ längslaufenden, seichten Mittelfurche ; an der 
Spitze etwas nach innen gekrümmt, oder‘ es: ist trapezförmig oben und "unten gerundet, 
schwach gewölbt. a a 5 
Diese: kleine Familie ‚umfasst. bis jetzt nur die Gattungen Ampyx, Tetrapsellium, 
Trinucleus. Lhwyd. ‚und Polytomurus, und schliesst sich unmittelbar an. die Harpideen. an. 
Ausser Sternberg: und Beyrich‘ hat nur Loven noch gute‘ Abbildungen der Arten . dieser 
Gruppe geliefert, wogegen die Abbildungen mancher ‚Paläontologen, so wie ihre Beschrei- 
bungen,. völlig unbrauchbar sind. On 
Herrn: Barrande’s Name »Dione« haben wir eingezogen, da :derselbe Name bereits 
in der Zoologie und Botanik zu viel verbraucht wurde, ehe. Herr‘ Barrande ihn für seine 
Gattung benützte, und haben den vorher‘ von uns gegebenen Namen Polytomurus. beibehal- 
ten, da wir das Thier schon längst mit letzterem Namen: verbreitet hatten,
	        
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