Volltext: Prodrom einer Monographie der böhmischen Trilobiten

3) 
Kiemenfüsse (Taf. II. Fig. 15. b. c.) deutlich vorhanden, lappig: zusammengesetzt, 
Lappen länglich, am Rande gewimpert, Hydrocephalus. Barr. p. 18; Olenus. Dalm. p. 54. 
Zenker. Beitr. p. 36. A 
Wenn man die gesammten Beschreibungen und Abbildungen, welche seit Brongniart 
bis auf. die neuste Zeit gegeben wurden, aufmerksam untersucht und vergleicht, so begreift 
man kaum, wie so nahe liegende Charaktere übersehen, und missdeutet werden konnten. 
Die Charakteristik der Arten und später deren genaue Abbildungen werden diesen unseren 
Tadel rechtfertigen... 
{i. P. BOHEMICUS, nob, 
Kopf breit, gerandet; Rand wenig aufgeworfen;; Eckdorn schmal und langg der 
Hinterrand: des Kopfes am Eckdornwinkel tief ausgeschnitten, mit rundlichem Ausschnitt. 
Mittellappen der Glabella vorn stark ausgebreitet, fast aufgetrieben, und hinten unterhalb 
seiner halben Länge mit zwei durchlaufenden, in der Mitte abwärts ausgeschweiften. Quer- 
furchen.. Nackenfurche nach oben geschweift,. schmal. Nackenring flach, breit, in der 
Mitte. am. breitesten. Zwanzig Leibringe, Spindel und Pleuren sich gradlinig nach hinten 
verschmälernd. Die Pleuralfurche verläuft spitzig nach dem Hinterrande der Pleura, hinter 
dessen‘ dornförmiger Verlängerung. Die letzte Pleura verdickt, gefurcht, grade nach hinten 
gebogen, ‚geschweift, zugespitzt und zwei bis dreimal länger als das Pygidium. Letzteres ver- 
längert, ‚fast spatelförmig, hinten gerundet, mit flachem Rande.‘ Spindel länglich-fünfeckig, 
undeutlich. quergestreift. . er} 
Syn: Paradoxides Tessini. Barrande 1..c. p. 10. (non Brongn. I. c. IV. 1. non Dalm.) 
Olenus longicaudatus. Zenker 1. C. P- 37. Taf. V. A—F, nn 
Trilobites: bohemicus. Boek.  Tr.. Fig. 10. (schlecht.) =... \ 
Trilobites: Tessini, Sternb, 1825. p.. 83, Fig. 4. A. 
Im Schiefer von Ginetz, 
Die von Prof. Dr. Burmeister unter dem Namen Paradoxides bohemicus gegebene 
Beschreibung und Abbildung ist‘'aus Mangel an gehörigem Materiale falsch, und scheint aus 
der schwedischen und böhmischen Art entstanden zu sein; denn. die Wangen des Kopfes 
gleichen denen des Parad. Tessini Brongn. Die Glabellarlappen gehören der böhmischen 
Art an ;. die Pleuren sind wahrscheinlich vom Zeichner gefertigt, indem wir ‚bisher‘ bei 
keiner "Art so vorspringende Dornen und ‚einen abgestutzten Hinterrand der Pleuren ge- 
sehen haben. Die zweite ‚Rippe ist nicht‘ verlängert, und daher dürften die Rippen. der 
Burmeister’schen Abbildung vielleicht der schwedischen. Art angehören. Das Pygidium ist 
aber ganz. eigenthümlich, und wenn’ es so’.ist, wie es. gezeichnet, so gehört es sicherlich 
nicht zu P., bohemicus, und. dürfte den Typus einer neuen Gattung bilden. 5 
 Wir’sahen so viele: und‘ verschieden .grosse Exemplare, dass auch ohne genauere 
Kunde der: Metamorphosen der benachbarten und. nächst verwandten lebenden‘ Familien 
an eine Formumwandlung durch das Alter bei bereits ausgebildeten Thieren nicht zu denken 
ist, und daher fallen alle Deutungen: mit »alt« ‚und. »jung« von selbst hinweg.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.