Volltext: Prodrom einer Monographie der böhmischen Trilobiten

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jetzte Rippe sehr breit, und durch die nahe dem Kiele liegende ‚Furche in zwei ungleiche 
Hälften getheilt 5; ihr Hinterrand’‘ ist gerade und, nicht so geschwungen wie ‘bei D. scabra 
oder D. ‚granulosa; der: Pygidialausschnitt ‘ist sehr scharf: und. enge, mit ganz. geraden 
Seitenrändern. E 
Die Schale ist mit. kleinen; keglichen, in. der ‚Mitte durchbohrten Warzen. sehr regel - 
mässig besetzt. pie, Ag En . A Ar 
Im Kalke vom Kosel 's, selten. KT 
4, D. PARVA,. nob. (Lichas parva, Barr. 1. e. P- 73.) NO 
Kopf breit gerundet. Mittelstück der Glabella schmal, gleich breit, stark gewölbt: 
Längsfurchen sehr tief, Seitentheile dreieckig, rund, sehr stark ‚gewölbt; Basilarlappen mit 
den Seitenlappen fast verfliessend und nur vom Hinterrande aus durch eine unvollständige, 
nicht durchlaufende, seichte Furche ‚getrennt. Die ganze Schale ist mit sehr grossen, gro- 
ben Wärzchen bedeckt. Die Nackenfurche breit, und an der Seite der Basilarlappen hat 
sie zwei seitliche grössere, vereinzelte Warzen. Pa, 
Im Kalke von Konieprus selten, 
5. D.. SIMPLEX, nob. (Lichas — Barr. not, p. 55.) 
Wir ‘besitzen ‚von . dieser höchst abweichend gebauten Art eine Menge Glabellen, 
aber keinen ‚einzigen für eine brauchbare Diagnose geeigneten Kopf, obgleich jene 
ausgezeichnet conservirt sind. . Wir verweisen daher auf Herrn Barrande’s ebenfalls unvoll- 
ständige Beschreibung, da ‚wir keine bessere geben können, bemerken aber, - dass ‘diese 
Art mit der. Lichas laciniata Beyrich (HM. Taf. I, Fig. 5) sehr verwandt ist, und dass beider 
Kopfbau so abweichend ist, dass wir. glauben, sie nähern sich mehr den wahren Nuttainia- 
Arten, und dürften, im Falle das Pygidium der Mösseberger Art bei Herrn Beyrich voll- 
kommen richtig gezeichnet, gespitzt und nicht an der Spitze ausgeschnitten ist, wohl Typen 
der Gattung Lichas: Dalm. bilden, welche sich von allen bekannten ‚Gattungen ‚durch die 
Stirnnaht und die. wirklich vorhandenen ,.. breiten, flachen, klappenförmigen Augendeckel 
hinreichend. unterscheiden dürften. S. oben .Lichas, . 5 
Bei Jarow im weissgrauen Kalke. . + 
Unsere’ .in Böhmen. gefundenen Arten der Familie der Lichaden können wir leider 
nicht mit den englischen und. amerikanischen Arten vergleichen, da alle uns bisher bekannt 
gewordene Abbildungen ‚dieser Arten, namentlich aber die bei Portlok Taf. IV. gegebene 
Abbildung‘ der Nuttainia hibernica fehlerhaft, und für naturhistorische Anschauung ganz 
unbrauchbar sind, Was aber Paradoxus Boltoni (Journal of Philadelphia, IV. II. 1825. Taf. 
XXI.) ist, dürfte eben so schwer zu sagen sein. Der Kopf jedoch zeigt, dass. es ‚wohl 
eine Lichadee. sein‘ dürfte. und vielleicht eher nach Herrn Beyrichs Abbildung des Pyg1- 
diums (s. I.. Taf. I, Fig. 16.) zu einer ‚neuen Gattung‘ dieser Gruppe zu stellen wäre. Würde 
doch ein. tüchtiger. amerikanischer Naturforscher und praktischer durchbildeter. naturhisto- 
rischer Künstler mit ‚einer schmucklosen, aber tüchtigen Abbildung dieses Thieres recht 
bald die wissenschaftliche Welt. beschenken!
	        
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