Volltext: Prodrom einer Monographie der böhmischen Trilobiten

132 
umläuft das Auge, und läuft vom vorderen Augenwinkel an. der Nackenfurche zum Stirn- 
rande des Kopfes. Rumpf zehngliedrig. Die- Spindel gewölbt,. oben und hinten fast gleich 
breit; Spindelringe tief gefurcht, mit seitlichen, etwas vorgezogenen Condylarknorren, Dorsak 
furchen schmal und tief. Rippen. flach gewölbt, etwas nach ab- und rückwärts gekrümmt, 
gekielt. Der. Kiel erhebt sich unmittelbar an, der Dorsalfurche ‚ist hinten verdickt und ge- 
rundet, verschmälert ‚sich gegen die Mitte der Rippe zu allmälig griffförmig, und erweitert sich 
nach vorn zu einem breiten, schwertförmigen, verflachten,  gespitzten und etwas nach hinten 
gekrümmten langen Fortsatz,. welcher ‚über. die eigentliche Rippe doppelt sö lang als letztere 
vorragt, diese ‚aber unter ihm. als schmaler. und ‚an ‚ihrem Ende verdickter Rand sichtber 
ist. . Der griffförmige Theil des Kieles, ist mit einer schmalen ,.. punctirten Furche besetzt, 
der schwertförmige Theil ist glatt. zZ E a 
Das Pygidium ist gerundet, achtzähnig. . Die Spindel ist gewölbt, dreigliedrig, die 
Glieder stark. gewölbt und durch tiefe Furchen getrennt; der. Appendix mit zwei seitlichen 
und zwei mittleren Eindrücken, Die  Seitentheile des ‚Pygidiums ‚sind je drei-, d. i, sechs- 
rippig, ‚deren jede. in einen. Zahn ausläuft. Die erste Rippe. ist der letzten Rumpfrippe gleich 
gebaut; der Kiel der‘ zweiten. und: dritten ist‘ furchenlos.. Die Zähne sind hakenförmig, 
etwas nach rückwärts gekrümmt, die Ausschnitte tief und gerundet, .. © 
‚Diese schöne Gattung bildet. das: Verbindungsglied zwischen Eccoptochile und Chi- 
rurus.  Ersterer ähnelt sie im Baue der Seitenlappen der Glabella, im Verlaufe der Sürn- 
naht und in. der Richtung, und theilweise. im Baäue der Rippen und der Spindelringe; sie 
unterscheidet sich aber. von derselben durch die Gliederzahl des Rumpfes,; den Bau des 
Mittellappens der. Glabella, und durch das Pygidium. Chirurus aber ähnelt sie im Baue der 
Wangen, des Auges und. der Seitenlappen der Glabella, im Verlaufe ‚der Surnnaht in Bezug 
ihres untern Ursprunges, und. gewissermassen im Baue des Pygidiums; sie ist aber ebenfa!ls 
von Chirurus durch die Zahl der Rumpfglieder, den Bau der Spindelringe und Rippen und 
die Glabella verschieden.‘ Der Kiel der Rippen: erinnert ‚an Placoparia , ‚wie‘ ‚die. grubige 
Furche an Eccoptochile, das Pygidium an Chirurus, und ‚der einfache Basilarlappen der Gla- 
bella an den analogen Kopfbau bei Sphaerexochus, :Mit Trochurus aber. hat sie:kaum noch 
einige Ähnlichkeit. 
Wir kennen ‘bisher nur eine Art: 
ij. ACT, CAROLL ALEXANDRL nob, s, Taf. 1. Fig. .4. 
Mittellappen der Glabella vorspringend ‚und „glatt. ; Wangen. und Mitteltheil der Seiten- 
lappen des Kopfes grubig; Gruben klein, entfernt stehend, und in jeder Grube. eine feine 
nadelstichförmige Vertiefung, _ Hinterrand der Seitenlappen glatt ; Dorn fast . zur zweiten 
Rippe reichend, stark, ‚etwas gebogen und: glatte nn 1 
Wir nannten diese schöne und höchst seltene Art ‚nach Sr. königlichen Hoheit Erb- 
grossherzog. von ‚Sachsen - Weimar - Eisenach, : Carl Alexander August. Johann, dem 
hohen Beförderer- der Wissenschaften ; als ‚ pflichtschuldiges Zeichen innigster. Dankbarkeit 
für die‘'hohe uns zu Theil gewordene. persönliche Aufmunterung.. 1.0.0 
Diese schöne Art wurde bisher nur einmal im Grauwakkenschiefer. bei Beraun gefunden.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.