Volltext: Prodrom einer Monographie der böhmischen Trilobiten

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Diese kleine Familie repräsentirt unter den gezähnt-schwänzigen Trilöbiten die Pa- 
radoxiden völlig. Der Kopf beider hierher gehörenden Gattungen weiset. auf Paradoxides 
und Acanthogramma hin, aber die Stirnnaht verläuft anders , die Augen sind völlig ent- 
wickelt, und die Wange hat nur oberflächliche Ähnlichkeit in Bezug ihres Baues, nicht aber 
ihrer Stellung, 
‘> Die Spindel aber und die Rippen sind bei ‚allen Paradoxiden ganz: anders gebaut; 
während bei Amphitryon und Remopleurides ihre Längs- und Breiten - Dimensionen 50 Vvor- 
herrschend sind, und sie dabei doch fast völlig blattartig und flach‘ sind, sind sie bei den 
wahren. Paradoxiden schmal, gekielt‘ oder gefurcht, und in der Zahl überwiegend. 
Die Verlängerung einzelner Rippen haben ‚einzelne Gattungen beider Familien ge- 
meinschaftlich, aber um so. mehr sind sie im Pygidialbaue verschieden. Ar CE 1 
Ob Portlock’s' gesammte Arten der‘ Gattung Remopleurides zusammengehören , ist 
aus dessen Abbildungen nicht zu‘ ermitteln. Wir ersehen nur daraus, dass R. -Colbii: und 
R. laterispinifer zu einer Gattung gehören, die wir als Remopleurides anerkannten. Wohin 
aber R. dorso-spinifer ‚nach dem Pl. I. Fig. 3. c.. abgebildeten Pygidium gehört, ist uns 
noch unenträthselbar, obgleich die Glabella Fig. 4 für eine Remopleuridee spricht, Eben. so 
wissen wir nicht, was aus R. longicostatus zu machen Sei, ‚und enthalten uns. jedes Urtheiles 
darüber. Unsere Fig. 59. haben wir aus Herrn Portlock’s Fig. 2. a., 3. b. und 2. c. Plat. 1. 
entlehnt, und sind strenge den Verhältnissen und Abbildungen. gefolgt, ohne uns irgend 
einer Freiheit bei der Composition jener Figur zu bedienen, für deren Richtigkeit wir aber 
doch nicht einstehen können, = 
[. AMPHITRYON, nob, s. Taf. VL Fig. 58. 
Char. Kopf gross, gerundet, Glabella yerundet, flach gewölbt, mit. jederseits drei 
nach aussen 'gekrümmten , fast mondförmizen , schmalen Eindrücken , vorn ‚aber in. einen 
vorspringenden "kurzen, fast viereckigen, flachen Zapfen verlängert, welcher im ‚Ausschnitte 
des Wangentheiles liegt. Nackenfurche seicht; Nackenring schmal, so breit wie die Spin- 
del. . Die Augen stehen an der Seite der Glabella nach hinten, sind. sehr. lang gezogen, 
halbmondförmig, mit. genetzter Hornhaut. Die Stirnnaht entspringt in der‘ Dorsalfurche, 
umläuft die Glabella am Augenrande, läuft dann am Glabellarrande nach vorn, und ver- 
einigt sich mit der gegenüberliegenden an. der‘ Spitze des Zapfens ‚der Glabella, vor dem 
Stirnrande.‘ Der Wangentheil ‚ist hufeisenförmig , die: Glabella vorn umgebend, flach und 
zart. geadert; vorn hat sie den Ausschnitt für den Zapfen der Glabella; und an’ den .Hinter- 
ecken ist sie mit starken, geraden Dornen versehen, ET 
Die Spindel ist sehr breit, flach gewölbt, mit eilf glatten Ringen ohne‘ Condylar- 
knorren. - Dorsalfurche, seicht und undeutlich. - Pleuren flach und schmäler, als die‘ Spindel 
breit ist, sichelförmig nach hinten gekrümmt. und zugespilzt, gefurcht: Furche  seicht 
und schmäl, 
Pygidium lang; mit sehr kurzer, undeutlich. dreigliedriger Spindel, ‚und die Seiten- 
theile desselben verlängern sich nach. hinten in eine‘ lange „flache, grosse Platte, welche
	        
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